Hessen

Drohen Bahnstreiks? EVG fordert 7,6 Prozent Lohnerhöhung!

Am 28. Januar 2025 starteten die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn (DB) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die EVG fordert eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent und eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2027 für rund 192.000 tariflich Beschäftigte. Die DB legte am ersten Verhandlungstag ein Angebot vor, das eine Lohnerhöhung von 4 Prozent in zwei Schritten sowie ein Zusatzgeld von 2,6 Prozent für etwa 100.000 Schichtarbeiter umfasst. Das Angebot hat eine Laufzeit von 37 Monaten, und DB-Personalvorstand Martin Seiler betonte das Interesse an konstruktiven Verhandlungen.

Die EVG lehnt das Angebot jedoch ab und kritisiert sowohl die Höhe der Lohnerhöhung als auch die späte Auszahlung des Zusatzgeldes. EVG-Co-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay erklärte, dass das Angebot nicht ausreichend sei. Die Gewerkschaft fordert zudem die Möglichkeit, bis zu drei zusätzliche freie Tage gegen das Zusatzgeld zu tauschen und eine Bonuszahlung von 500 Euro für ihre Mitglieder.

Folgen und Perspektiven der Verhandlungen

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 4. Februar in Berlin angesetzt. Am 3. Februar ruft die EVG zu einer Demonstration in der Hauptstadt auf. Warnstreiks sind vorerst ausgeschlossen, da bis Ende März eine Friedenspflicht besteht. Ziel der EVG ist, eine Einigung vor der anstehenden Bundestagswahl zu erzielen.

Im Fall eines Streiks, der frühestens im April stattfinden könnte, sind die Reisenden durch die DB auf verschiedene Optionen hingewiesen worden. Die DB hat eine Hotline unter 08000-99 66 33 eingerichtet, um über die aktuelle Streiksituation und Reiseverbindungen zu informieren. Reisende werden außerdem angesprochen, sich 24 Stunden vor Reiseantritt über die Verbindungen zu informieren und frühzeitig Sitzplätze zu reservieren. Bei einem Streik könnten die Ticketnutzung flexibel gestaltet werden, und betroffene Fahrkarten blieben gültig, auch wenn sich die Streckenführung ändert.

Zusätzliche Informationen über mögliche Alternativen zur Bahn im Streikfall sind unter anderem die ADAC Autovermietung, Fernbusse und das ADAC Pendlernetz, sowie eventuelle Flugoptionen.