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Ehepaar findet vergessene D-Mark und landet vor Gericht!

In Herbstein, im Vogelsbergkreis, hat ein Ehepaar während Renovierungsarbeiten in ihrem neuen Zuhause eine erhebliche Geldsumme entdeckt. Bei der Durchsuchung eines Nachttisches fanden sie 386.680 D-Mark, die in Lebensmittel-Verpackungen aus dem Jahr 1996 versteckt waren. Das Paar wollte das Geld in Euro umtauschen, um die Kosten der Renovierung zu decken. Der Versuch, das Geld im örtlichen Fundbüro in Bielefeld zu tauschen, schlug jedoch fehl; die Beamten verwiesen sie zur Polizei.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden eingeleitet, um mögliche Geldwäsche und Unterschlagung zu klären. Das Ehepaar gab an, das Geld auf einem Schwimmbad-Parkplatz gefunden zu haben, doch das Gericht stellte fest, dass das Geld den Hinterbliebenen des verstorbenen Vorbesitzers zugestanden hätte. Die Gesetze bezüglich Fundsachen sehen vor, dass alles über 10 Euro zum Fundbüro gebracht werden muss.

Gerichtsurteil und Strafen

Das Gericht verurteilte das Ehepaar schließlich wegen Unterschlagung. Der Ehemann wurde mit einer Strafe von 9.100 Euro belegt, was 130 Tagessätzen zu 70 Euro entspricht. Seine Ehefrau erhielt eine Strafe von 1.350 Euro, also 90 Tagessätze zu 15 Euro. Ingesamt wurden dem Paar 10.450 Euro an Strafen auferlegt. Die Richter werteten das Geständnis des Ehepaars sowie die Belastung durch das Verfahren als strafmildernd.

Die Ermittlungen zur Herkunft des Geldes laufen weiterhin, und es besteht der Verdacht, dass die Fundsache möglicherweise mit der Reemtsma-Entführung in Verbindung steht. Bei dieser Entführung im Jahr 1996 wurde ein Lösegeld in Höhe von 15 Millionen D-Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken gefordert, dessen Verbleib unklar bleibt, wie FGS berichtete. Während die Möglichkeit einer Verbindung zu diesem alten Fall nicht bestätigt werden konnte, zieht die Staatsanwaltschaft in ihrem Vorgehen alle notwendigen Überlegungen in Betracht.