Fulda

Entführungsdrama in Fulda: Rockerbanden im Visier der Justiz!

In einem aufsehenerregenden Prozess stehen derzeit zwei Angeklagte vor Gericht, die verdächtigt werden, im Mai 2024 einen 22-Jährigen in Fulda entführt und brutal misshandelt zu haben. Laut [Fuldaer Zeitung](https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/entfuehrung-in-fulda-martyrium-des-opfers-scheint-angeklagte-kaum-zu-beruehren-93609856.html) ist unklar, ob diese Tat Teil eines Machtkampfes zwischen Rockerbanden oder ein Streit wegen einer Frau war. Während des Prozesses zeigen die Angeklagten keine Besorgnis und wirken unberührt von den belastenden Aussagen des Opfers.

Das Opfer wurde unter einem Vorwand in das Fahrzeug der Angeklagten gelockt und anschließend zu einer Garage in Dietershausen gebracht. Dort war es für mehrere Stunden gefesselt und wurde mit einem Schlagstock geschlagen sowie mit einer Pistole und einem Auto-Starterkabel bedroht. Die Angeklagten forderten 10.000 Euro von dem Opfer, welches versprach, das Geld bei seinem Vater zu besorgen, bevor man ihn freiließ. Die Polizei intervenierte jedoch, bevor das Geld übergeben werden konnte.

Details zur Entführung

Das Opfer, das aktiv beim Aufbau der Gruppierung Osmanen Imperium in Fulda war und an einem Aufmarsch teilnahm, gab an, keine Ahnung zu haben, warum er entführt wurde. Es gibt jedoch Vermutungen über mögliche Auseinandersetzungen zwischen Rockern. Die angeklagten Männer gehören zu einer Unterstützergruppe der Hells Angels, den sogenannten „Supportern 81“. Ein weiterer Beschuldigter, der ebenfalls zu den „Supportern 81“ gehört, ist flüchtig und soll während der Entführung Anweisungen gegeben haben.

Eine Zeugin, die in einer Beziehung mit einem der Angeklagten steht, berichtete von einer beleidigenden WhatsApp-Nachricht, die vom Opfer stammte. Beide Angeklagten sind polizeilich bekannt und haben Vorstrafen wegen Körperverletzung, Diebstahl und Drogenbesitz. Am 12. März wird die Verhandlung um 9.30 Uhr fortgesetzt, wobei die Ergebnisse der Telekommunikationsüberwachung des Handys des Opfers erwartet werden.

Verstörende Entwicklungen in ähnlichen Fällen sind auch in der Schweiz zu beobachten. Fünf Männer stehen dort vor dem Bezirksgericht Zofingen wegen brutalster Körperverletzung, wie [SRF News](https://www.srf.ch/news/schweiz/rockerprozess-unterstuetzer-der-hells-angels-stehen-im-aargau-vor-gericht) berichtet. Diese Angeklagten, die ebenfalls zur Unterstützergruppe „Commando 81“ der Hells Angels gehören, sollen ein Opfer verdächtigt haben, in ein Kellerabteil eingebrochen zu sein. Das Opfer wurde unter einem Vorwand in ihr Clublokal gelockt und mit über 30 Faustschlägen und Fußtritten brutal angegriffen.

Der Hauptbeschuldigte hat infolgedessen bereits fünf Verurteilungen wegen Gewaltdelikten und sieht sich mit einer Forderung der Staatsanwaltschaft von bis zu acht Jahren Gefängnis und einem Landesverweis konfrontiert. Dieser Prozess ist auf drei Tage angesetzt und verdeutlicht den zunehmenden Einfluss von Rocker- und rockerähnlichen Gruppierungen in der Region.