HessenLeer

Hessen erhöht Bäderzuweisung: Heilbäder kämpfen um ihre Zukunft!

In Hessen stehen die Heilbäder und Kurorte vor einer enormen Herausforderung: Die Kassen sind leer, während die Aufgabenliste immer länger wird. Die Krankenhausreform, notwendige Investitionen und die Pflege der kurörtlichen Infrastruktur belasten die finanziellen Ressourcen dieser prädikatisierten Orte. Um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung weiterhin sicherzustellen, plant das Land Hessen, die Bäderzuweisung von 13 auf 18 Millionen Euro zu erhöhen, wie der Hessische Heilbäderverband in einer aktuellen Mitteilung betont.

„Die Welt hat sich wieder bewegt, doch die kommunalen Haushalte haben den Druck der Krisen nicht standgehalten“, erklärt Ralf Gutheil, der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes. Diese finanziellen Engpässe erschweren die notwendige Instandhaltung der Infrastruktur und machen dringend benötigte Investitionen nahezu unmöglich. Die Bäderzuweisung ist für die Heilbäder und Kurorte ein unverzichtbares Finanzierungsinstrument, das helfen soll, die hohen Investitionen in die vorgeschriebene Infrastruktur zumindest teilweise zu decken. „Jeder Euro, der in die Heilbäder fließt, vervierfacht sich und entlastet die Gesundheitskassen“, so die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, Almut Boller.

Die Rolle der Heilbäder in der Gesellschaft

Die Heilbäder und Kurorte in Hessen sind nicht nur Orte der Erholung, sondern auch essenzielle Zentren für Prävention und Rehabilitation. Über 90 Prozent der Reha-Kliniken in Hessen befinden sich in diesen Regionen. „Wir müssen sicherstellen, dass die Infrastruktur modern und lebendig bleibt“, fordert Gutheil. Die Bedeutung dieser Einrichtungen wird durch die Tatsache unterstrichen, dass sie rund 40.000 Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft bieten und zahlreiche weitere im Tourismussektor schaffen.

Die Hessische Bäderfamilie fordert zudem, dass Kur und Tourismus als Pflichtaufgabe für die hochprädikatisierten Heilbäder und Kurorte anerkannt werden. „Es kann nicht sein, dass eine so wichtige gesellschaftliche Aufgabe nicht besser geschützt wird“, macht Gutheil deutlich. Die Herausforderungen, die durch die Übertragung von Aufgaben durch Bund und Land an die Kommunen entstehen, müssen dringend angegangen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Heilbäder zu sichern.

Finanzielle Unterstützung und zukünftige Perspektiven

Die Unterstützung durch das Land Hessen ist für die Heilbäder und Kurorte von großer Bedeutung, doch die Aufwendungen für die Infrastruktur stehen in keinem Verhältnis zu den erhaltenen Mitteln. Der „Bäderpfennig“, der besonders einwohnerschwache Orte fördert, ist ein weiteres wichtiges Instrument, das die Pflege der kurspezifischen Infrastruktur ermöglicht. 26 der 30 Heilbäder und Kurorte profitieren von diesem Verteilerschlüssel, der auch dazu dient, steuerliche Nachteile auszugleichen.

Die Zukunft der Heilbäder und Kurorte hängt also von einer angemessenen finanziellen Unterstützung und der Anerkennung ihrer gesellschaftlichen Rolle ab. „Gesundheit ist das höchste Gut der Menschen“, betont Boller. Um die Gesundheitsversorgung in Hessen aufrechtzuerhalten, ist es unerlässlich, dass die Bäder und Kurorte die nötige Unterstützung erhalten, um ihre wichtige Arbeit fortzusetzen.

NAG Redaktion

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, sind unsere Redakteure und Journalisten ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjährige Experten im jeweiligen Fachgebiet bringen sie sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in die Artikel ein. Unterstützt werden sie ausserdem durch unsere KI-Systeme.