
In Kassel wird derzeit an einer Interimsspielstätte für das Staatstheater gearbeitet, deren Eröffnung für den 31. Oktober 2025 geplant ist. An einem Ortstermin waren mehrere wichtige Vertreter anwesend, darunter der Intendant Florian Lutz, Oberbürgermeister Sven Schoeller sowie Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. Die neue Spielstätte wird auf einem ehemaligen Kasernengrundstück errichtet und ist als modulare, vollständig rück- und wiederaufbaubare Struktur konzipiert, die Oper, Schauspiel, Tanz und Konzerte beherbergen wird.
Dieses Projekt wird von der Stadt Kassel und dem Land Hessen getragen. Laut Oberbürgermeister Sven Schoeller ist die Errichtung einer Ersatzspielstätte für das Staatstheater von großer Bedeutung. Der Bau wird als herausfordernd angesehen, da eine komplette Opernbühne und der Umzug von bis zu 300 Mitarbeitern mit über 100 verschiedenen Arbeitsräumen geplant sind. Für die funktionale Infrastruktur rund um das Hauptgebäude werden 160 vorgefertigte Container genutzt, die Künstlergarderoben, Technik- und Lagerräume sowie Büros und Küchenbereiche bieten werden, wie das-marburger.de berichtete.
Details zum Bau und zur Finanzierung
Die Interimsspielstätte wird Platz für 850 Besucher bieten und umfasst auch einen Orchestergraben. In die Produktionen des Opernhauses sind über 600 Mitarbeitende eingebunden. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel mbH (GWG) fungiert als Investorin und Bauherrin. Die Finanzierung wurde zwischen Stadt und Land Hessen vereinbart, wobei Hessen 80% der Kosten übernimmt. Der Theatervertrag sieht ein Kostenverhältnis von 52 zu 48 Prozent zwischen Stadt und Land vor, wie kassel.de festhält.
Das temporäre Bauwerk, das von der GWG errichtet und an das Staatstheater Kassel untervermietet wird, wird zudem mit zwei fußläufigen Zugängen ausgestattet, die eine Wegeverbindung zur Frankfurter Straße bieten. Für Theaterbesucher sind 200 Parkplätze auf dem HNA-Gelände vorgesehen, und auch Fahrrad- und Mitarbeiterstellplätze werden eingerichtet. Die Generalsanierung des bisherigen Opernhauses wird voraussichtlich fünf Jahre in Anspruch nehmen, nachdem der Sanierungsbedarf 2018 festgestellt und das Gebäude im Sommer 2023 stillgelegt wurde. Die Stadt Kassel plant außerdem eine städtebauliche Entwicklung der Jägerkaserne I, die rund 200 neue Wohnungen umfassen soll.