Kassel

Kassel führt Übernachtungssteuer ein: Gäste müssen tiefer in die Tasche greifen!

In Kassel wurde eine Übernachtungssteuer beschlossen, die von der Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich genehmigt wurde. Diese Entscheidung fiel in einer Sitzung, auf die bereits seit Jahren eine intensivere Diskussion über die Steuer vorausging. Ziel der neuen Abgabe ist es, die Finanzierung der touristischen und kulturellen Infrastruktur der Stadt zu sichern. Die Stadt rechnet mit Einnahmen von rund drei Millionen Euro jährlich durch die Steuer.

Die Übernachtungssteuer tritt am 1. Juli 2025 in Kraft und beträgt fünf Prozent des Netto-Übernachtungspreises pro Zimmer und Nacht. Dies gilt für alle Arten von Übernachtungen in Kasseler Betrieben, darunter Hotels, Pensionen sowie gewerbliche und private Anbieter. Ursprünglich war eine feste Abgabe von drei Euro pro Kopf und Übernachtung geplant, deren Startdatum von April auf Juli verschoben wurde, um den Betrieben mehr Vorbereitungszeit zu geben. Ausnahmen von der Steuer gelten für Übernachtungen in Jugendherbergen sowie für Klassenfahrten und Gruppenreisen von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren.

Kritik an der Einführung der Steuer

Die Stadt Kassel hingegen betont, dass sie Anfang Februar einen Austausch mit Vertretern der Hotels, der Industrie- und Handelskammer (IHK) und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) organisiert hat, um Änderungswünsche aufzunehmen. Im Vergleich zu der klassischen Kurtaxe, die zweckgebunden ist, fließt die Übernachtungssteuer in den allgemeinen Haushalt der Stadt. Die DEHOGA äußerte ebenfalls Kritik an der Einführung der Steuer und fordert eine transparente Stärkung des Tourismus durch gezielte Maßnahmen.

Die politische Opposition im Kasseler Rathaus zeigt sich gespalten: Während „Die Linke“ die Einführung der Steuer unter bestimmten Voraussetzungen befürwortet, lehnt die SPD die Pläne ab und fordert einen Rückzug des Satzungsentwurfs. Die Stadt hofft, im Vorfeld der Entscheidung am 5. Mai eine Mehrheit unter den Stadtverordneten zu gewinnen, und hat die Übernachtungssteuer damit in die politische Agenda gesetzt, wie [borkenerzeitung.de](https://www.borkenerzeitung.de/welt/in-ausland/wirtschaft/Kasseler-Stadtverordnete-segnen-Uebernachtungssteuer-ab-627132.html) berichtete.