Am Landgericht Kassel hat ein neuer Prozess gegen eine 54-jährige Frau begonnen, die sich über viele Jahre hinweg fälschlicherweise als Narkoseärztin ausgegeben hat. Laut dem Bericht von Welt soll die Angeklagte durch mehrere Behandlungsfehler den Tod von drei Menschen verursacht haben. Der Prozess wird erneut aufgerollt, nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) in einem vorherigen Urteil festgestellt hatte, dass der Tötungsvorsatz nicht ausreichend begründet war.
Im Mai 2022 wurde die falsche Ärztin wegen dreifachen Mordes und versuchten Mordes in zehn Fällen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht erkannte zudem die besondere Schwere der Schuld an. Aufgrund der Revision der Angeklagten muss die 10. Große Strafkammer des Landgerichts Kassel den Fall nun neu verhandeln. Bereits sieben Verhandlungstermine bis zum 30. April sind anberaumt.
Hintergrund der Anklage
Die Angeklagte hatte sich mit einer gefälschten Approbationsurkunde eine Anstellung in einem Krankenhaus in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) erschlichen. Laut dem Spiegel sind die Behandlungsfehler, die sie begangen hat, der Grund für den Tod ihrer Patienten sowie für schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen anderer. Das Landgericht Kassel ist überzeugt von den schweren Vergehen der Angeklagten und wird in den kommenden Verhandlungen weitere Beweise und Zeugenaussagen prüfen.
