Main-Kinzig-Kreis

Pflegeeltern im Main-Kinzig-Kreis: Ein Leben voller Chancen für Kinder!

Im Main-Kinzig-Kreis ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die nicht in ihren Ursprungsfamilien bleiben können, gestiegen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, setzt das Jugendamt verstärkt auf Pflegefamilien. Ein aktuelles Beispiel ist die Familie Ost in Freigericht, die im Sommer 2023 die sieben Monate alte Lisa (Name geändert) aufgenommen hat. Lisa wird bald ihren zweiten Geburtstag feiern und hat sich gut in die Familie eingelebt. Die Eingewöhnung verlief schnell und dauerte nur wenige Wochen.

Das Ehepaar Melanie und Markus Ost hat bereits eine neunjährige Tochter, die sich als „große Schwester“ freut. Ursprünglich hatten die Ost’s über Adoption nachgedacht und daran teilgenommen, doch die Informationen während einer Veranstaltung führten zu einem Umdenken. Sie entschieden sich, Pflegeeltern zu werden, was jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden ist. Die Bindung zu Pflegekindern kann zeitlich befristet sein, und es ist wichtig, die Bedürfnisse der Herkunftsfamilie zu berücksichtigen. Es wurden bereits Kontakte zur leiblichen Mutter sowie einer älteren Schwester von Lisa organisiert, wobei das Jugendamt und das Familiengericht in der Regel an diesen Begegnungen beteiligt sind.

Herausforderungen und Unterstützung für Pflegeeltern

Markus Ost äußert, dass die Herausforderungen nachvollziehbar, jedoch nicht problematisch seien. Er und seine Frau betonen die Bedeutung der Offenheit über die Unterschiede zu eigenen Kindern. Obwohl das Jugendamt Beratung und Unterstützung bietet, müssen Pflegeeltern viele Herausforderungen eigenständig bewältigen. Bisher haben die Ost’s keine größeren Schwierigkeiten erlebt und sind über Lisas positive Entwicklungen erfreut. Um eine engere Bindung innerhalb der Pflegefamilien zu fördern, finden regelmäßige Treffen mit anderen Pflegefamilien im Main-Kinzig-Kreis statt.

Das Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises bietet auch Beratung und Qualifikation für interessierte Familien an. Bürgerinnen und Bürger, die Informationen zum Thema Pflegekind anfordern möchten, können dies persönlich, telefonisch oder per E-Mail tun. Zunächst erhalten sie eine „Kurzinformation“ mit wesentlichen Anforderungen, gefolgt von einer Einladung zu ausführlichen Informationsgesprächen im Jugendamt.

Die Gespräche behandeln Abläufe und persönliche Belastungen für Pflegeeltern und informieren über die notwendigen Schritte, die zur Eignung führen können. Interessierte können sich anschließend für ein Bewerberseminar entscheiden, das in Gruppen an sechs bis sieben Abendterminen im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen stattfindet. Unter den Seminarinhalten sind psychologische, rechtliche und formale Aspekte sowie Informationen von erfahrenen Pflegefamilien enthalten, wobei nach dem Seminar ein ausführliches Abschlussgespräch im Jugendamt stattfindet. Bei positiver Eignung besteht die Möglichkeit, ein Pflegekind in der Familie aufzunehmen.

Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Main-Kinzig-Kreises verfügbar, wie in dem Bericht von Fuldaer Zeitung und dem Angebot des Main-Kinzig-Kreises dargestellt.