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Am 3. Februar 2025 hat die Messstation in der Universitätsstraße in Marburg aktuelle Daten zur Luftqualität erfasst. Die Messwerte konzentrieren sich insbesondere auf die Feinstaub-Partikel (PM10) pro Kubikmeter Luft. Der zulässige Grenzwert für PM10 beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der jährlich an maximal 35 Tagen überschritten werden darf, wie OP-Marburg berichtet.
Die Luftqualität wird anhand dreier Werte gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Die Kategorien für die Luftqualität sind wie folgt definiert: „Sehr schlecht“ wird bei Stickstoffdioxid-Werten über 200 µg/m³, Feinstaub über 100 µg/m³ und Ozon über 240 µg/m³ klassifiziert. In den Kategorien „Schlecht“ und „Mäßig“ ergeben sich detailliertere Grenzwerte, die ebenfalls eine Beurteilung der Luftqualität ermöglichen.
Gesundheitsrisiken und Empfehlungen
Die gesundheitlichen Empfehlungen basieren auf der Luftqualitätseinstufung. Bei „sehr schlecht“ sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden, während bei „schlecht“ anstrengende Tätigkeiten im Freien vermieden werden sollen. Bei „mäßig“ ist mit kurzfristigen gesundheitlichen Auswirkungen unwahrscheinlich zu rechnen, jedoch können langfristige Einwirkungen problematisch sein. Bei „gut“ und „sehr gut“ sind keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen zu erwarten, wobei die besten Voraussetzungen für Aktivitäten im Freien bestehen.
Für die allgemeine Luftqualität hat das Umweltbundesamt umfassende Daten seit 2000 für PM10 und seit 2008 für PM2,5 veröffentlicht. In den deutschen Ballungsräumen ist die Messnetzdichte aufgrund zahlreicher Emittenten wie Verkehr und Industrie hoch. Die PM10-Jahresmittelwerte liegen heute zwischen 15 und 20 µg/m³, was einen signifikanten Rückgang im Vergleich zu den 1990er Jahren darstellt, als Werte um 50 µg/m³ gemessen wurden.
Die Witterungsbedingungen, die bei Hochdrucklagen von Bedeutung sind, können PM10-Konzentrationen erheblich beeinflussen. Dies kann zu hohen Werten führen, wie z.B. der Messung von 176 µg/m³ am 23. Januar 2017. Trotz dieser Schwankungen wurde seit 2012 keine Überschreitung des Jahresgrenzwerts von 40 µg/m³ festgestellt, und die Grenzwerte an allen Messstationen wurden 2023 eingehalten.
Die Feinstaubbelastung hat vielfältige Ursachen, unter anderem auch durch gasförmige Schadstoffe, die sekundären Feinstaub bilden. Primäre Feinstäube stammen direkt aus ihren Quellen, während sekundäre durch chemische Reaktionen in der Atmosphäre entstehen und potenziell gesundheitsschädlich sind. Die gesundheitlichen Wirkungen variieren je nach Partikelgröße und können Atemwegserkrankungen sowie Herz-Kreislauferkrankungen hervorrufen.