Marburg-Biedenkopf

Marburg erhöht Steuern: Was das für Immobilienbesitzer bedeutet!

Marburg. Die Stadt Marburg hat die Grundsteuern erhöht! Der Magistrat und das Stadtparlament haben die Steuersätze für 2025 festgelegt, was bedeutet, dass die Grundsteuer B von 390 auf 450 Punkte ansteigt. Auch die Gewerbesteuer wird angehoben, von 357 auf 380 Punkte. Die Stadtverwaltung betont jedoch, dass dies rechnerisch keine Erhöhung für die Stadtkasse bedeutet. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (SPD) erklärt, dass die Höhe der Steuereinnahmen gleich bleibt und Marburg sich „nicht die Taschen voller macht“.

Diese Anpassung der Grundsteuer B, die jährlich etwa 12 Millionen Euro in die Stadtkasse bringt, erfolgt nach einer umfassenden Neubewertung von Immobilien durch das Finanzamt. Je nach Lage und Größe der Immobilien können die Eigentümer nun unterschiedlich betroffen sein – einige zahlen mehr, andere weniger. Spies versichert, dass die gewählte Hebesatzhöhe keine Härten verursachen soll und die Wohnkosten in Marburg bezahlbar bleiben. Dennoch könnten unvorhergesehene Faktoren dazu führen, dass die Einnahmen die Planansätze übersteigen, was eine mögliche Reduzierung des Hebesatzes im Jahr 2026 in Aussicht stellt.

Linken-Kritik: „Man holt sich das Geld aus Mitte der Gesellschaft“

Die Erhöhung um 90 Punkte stößt auf scharfe Kritik von Tanja Bauder-Wöhr, der Fraktionschefin der Marburger Linken & Piraten. Sie warnt, dass die Stadt sich das Geld bei der Mitte der Gesellschaft hole, was der falsche Weg sei. Die Neubewertungen könnten viele Eigentümer höher einstufen, was sich negativ auf die Mietpreise und den Konsum auswirken könnte. Auch Jan Schalauske (Die Linke) äußert Bedenken über die Belastungen für finanziell schwächere Bürger und kritisiert die Orientierung an Durchschnittswerten bei der Grundsteuer, während die Gewerbesteuer für große Firmen deutlich niedriger bleibt.

Zusätzlich wurde die Einführung einer „Grundsteuer C“, die auf unbebaute, aber baureife Grundstücke erhoben werden soll, vorerst auf Eis gelegt. Obwohl ein Grundsatzbeschluss gefasst wurde, sind umfangreiche Vorarbeiten nötig, um die 778 unbebauten Flächen in Marburg zu bewerten. Baustadtrat Dr. Michael Kopatz (Klimaliste) betont den erheblichen Vorbereitungsaufwand, während Christian Schmidt (Grüne) die Grundsteuer C als wichtig erachtet, um Bauland verfügbar zu machen. Skepsis äußert Roger Pfalz (CDU/FDP/BfM), der fordert, dass die Steuererhebung die gesamte Stadt umfassen sollte.

NAG Redaktion

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