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Ramadan-Fieber in Limburg: Geschäfte setzen auf Muslime!

Alarm für alle Shopping-Queens und Dekofans! Der Ramadan erobert jetzt auch die Regale in Hessen – mitten im Woolworth von Limburg. Hier, zwischen Osterhasen und Frühlingsdeko, hat sich die arabische Märchenwelt breit gemacht. Dort blinkende Kerzenhalter, hier funkelnde Halbmöndchen-Kissen. Eine junge Mutter, Hana Ličina aus dem Main-Taunus-Kreis, ist aus dem Häuschen: „Das ist wie Weihnachten, nur für Muslime“, sprudelt es aus ihr heraus. Fasziniert stöbert sie durch die Auswahl und packt Tischdecken und Kerzen in ihren Einkaufswagen, verzaubert von dem Anblick.

Bis vor Kurzem war es noch ein Ding der Unmöglichkeit, passende Ramadan-Deko zu finden. Aber plötzlich ist alles anders! „Jetzt kann man einfach in einem Laden um die Ecke etwas finden“, erzählt Hana, die in Gießen studiert hat und nun mit ihrer Familie Ramadangeschenke aussucht. hessenschau.de berichtet von dieser neuen Einkaufstradition.

Eine neue Welt zwischen den Regalen

Doch nicht nur Woolworth mischt mit. Tedi in Frankfurt-Höchst brilliert mit einer gold-blauen Deko-Kollektion, und auch Ikea hat sich dazugesellt mit dem Motto „Bereit für die Familie“. Hier heißt die Kollektion „Gökvälla“, was so viel wie „Guten Abend“ bedeutet und ans traditionelle Fastenbrechen bei Sonnenuntergang erinnert. Ein klarer Verkaufserfolg, wie die Filialleiterin Jacqueline Eder bestätigt.

Die Handelsriesen Aldi, Kaufland und Co. haben das Potenzial entdeckt: von Datteln bis hin zu Spezialitäten für das Festessen stellt man sich auf die neue Kundschaft ein. Im Fokus steht für viele der Profit, aber für Hana Ličina und ihre Bekannten geht es vor allem um das Gefühl der Anerkennung und Sichtbarkeit.

Mehr als nur ein Trend

In Hessen leben rund 600.000 Musliminnen und Muslime, deutschlandweit sind es über fünf Millionen. Diese Zahlen und die steigende Nachfrage haben den Einzelhandel dazu gebracht, die Festtage der muslimischen Gemeinschaft in ihr Sortiment aufzunehmen. Doch nicht nur der Profit ist hier entscheidend, wie Migrationsforscher Jochen Oltmer von der Universität Osnabrück verrät. Es geht auch um das Zeichen wachsender Diversität und die Akzeptanz in der Gesellschaft. Dies beschreibt hessenschau.de eindrucksvoll.

Schlussendlich bietet die Präsenz von Ramadan-Produkten in Geschäften eine fabelhafte Gelegenheit zum Austausch. Hana hofft auf offene Gespräche und ein besseres Miteinander. Ihr Appell: „Kommt auf uns zu, fragt uns, und seid Teil dieser wunderbaren Tradition – auf eure Weise!“