Rheingau-Taunus-KreisWiesbaden

Radler-Revolution: Neue Verbindung zwischen Taunusstein und Wiesbaden?

Ein neues Kapitel für den Radverkehr zwischen Taunusstein und Wiesbaden könnte bald aufgeschlagen werden! Die beiden Städte, zusammen mit dem Rheingau-Taunus-Kreis, haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um eine direkte und moderne Raddirektverbindung zu schaffen. Dies könnte für viele Radler, die derzeit auf unkomfortablen Waldwegen unterwegs sind, eine willkommene Verbesserung darstellen. Laut einem Bericht der FAZ wurde am Donnerstagabend in Taunusstein eine Präsentation mit drei möglichen Streckenvarianten vorgestellt, die unter den mehr als 100 anwesenden Bürgern für hitzige Diskussionen sorgten.

Ein zentrales Thema war die mögliche Reduzierung eines Fahrstreifens auf der stark befahrenen Bundesstraße 54. Die erste Variante sieht vor, dass der Radweg direkt auf dieser Straße verläuft, was bedeutet, dass eine Fahrbahn für den Radverkehr wegfallen würde. Dies könnte für den Autoverkehr erhebliche Auswirkungen haben, da die Bundesstraße täglich von etwa 8000 Fahrzeugen genutzt wird. Um die Sicherheit der Radfahrer zu gewährleisten, wäre eine bauliche Trennung vom Autoverkehr notwendig.

Die Varianten im Detail

Die Planer haben drei Varianten vorgestellt, die alle unterschiedliche Herausforderungen und Vorteile mit sich bringen. Variante 1, die kürzeste Strecke mit 9,6 Kilometern, würde den Radweg direkt auf der B54 führen. Diese Lösung ist kostengünstig, da kein neuer Radweg gebaut werden müsste, aber der Verlust eines Fahrstreifens könnte zu massiven Verkehrsbehinderungen führen.

Die zweite Variante sieht den Bau eines neuen Radwegs östlich der Bundesstraße vor, der durch eine 1,75 Meter breite Trennfläche vom Autoverkehr geschützt wird. Diese Option ist länger (10 Kilometer) und könnte höhere Kosten verursachen, da sie Eingriffe in die Natur erfordert. Dennoch bietet sie den Radfahrern mehr Sicherheit.

Die dritte Variante führt durch den Wald und ist mit 10,3 Kilometern die längste. Diese Route könnte landschaftlich reizvoll sein, erfordert jedoch den Ausbau von Feldwegen und wirft Fragen zur Beleuchtung auf, die für die Förderung notwendig ist. Die Diskussion über die Beleuchtung ist besonders wichtig, da sie potenziell negative Auswirkungen auf die Tierwelt haben könnte, wie Planerin Yvonne Grein anmerkte.

Die Bürger sind gespalten

Die Bürgermeinungen sind gespalten. Einige fordern mehr Platz für den Radverkehr, während andere vor den möglichen Verkehrsbehinderungen warnen, die durch den Verlust eines Fahrstreifens entstehen könnten. Diese Bedenken wurden in der Informationsveranstaltung deutlich, wo einige Teilnehmer bezweifelten, dass tatsächlich fast 1300 Radfahrer täglich auf dem neuen Weg unterwegs sein würden, wie es prognostiziert wird.

Die Machbarkeitsstudie soll in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die Entscheidung über die endgültige Trassenführung wird entscheidend sein, um die Interessen aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen und gleichzeitig eine sichere und attraktive Radverbindung zu schaffen. Die Diskussionen in Taunusstein zeigen, dass die Herausforderungen groß sind, aber auch die Chancen für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung.

NAG Redaktion

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