Gilserberg: Haushaltssicherung bringt drastische Steuererhöhungen!
In Gilserberg ist die finanzielle Situation angespannt, und die Gemeinde hat nun drastische Maßnahmen ergriffen, um ihre Haushaltslage zu stabilisieren. Einstimmig beschlossen die Gemeindevertreter ein Haushaltssicherungskonzept, das erhebliche Änderungen für die Bürger mit sich bringt. Laut einem Bericht der HNA wurde der ursprüngliche Entwurf von der Kommunalaufsicht als unzureichend zurückgewiesen, was die Dringlichkeit der Maßnahmen verdeutlicht.
Die Gemeinde muss bis 2025 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen und gleichzeitig alte Schulden zurückzahlen. Ein Liquiditätskredit von über einer Million Euro soll bis Ende 2025 vollständig beglichen werden, was viele Vertreter als nahezu unmöglich ansehen. Um dies zu erreichen, sind drastische Steuererhöhungen und Gebührenerhöhungen notwendig.
Drastische Steuererhöhungen in Sicht
Die Trinkwassergebühren steigen von 1,85 Euro auf 1,95 Euro pro Kubikmeter, während die Abwassergebühren um über 50 Cent auf 5,10 Euro pro Kubikmeter im Jahr 2025 angehoben werden. Auch die Grundsteuer A wird von 350 Prozent auf 257 Prozent gesenkt, während die Grundsteuer B von 394 Prozent auf 233 Prozent sinkt. Doch die Gewerbesteuer wird von 390 Prozent auf 400 Prozent erhöht, was die Bürger zusätzlich belasten wird.
Die Gemeinde plant, durch die Grundsteuerreform Mehreinnahmen von über 50.000 Euro zu generieren. Zudem sollen Einnahmen aus zehn Windkraftanlagen im Gemeindegebiet fließen. Auch die Hundesteuer, Friedhofsgebühren und Verwaltungsgebühren werden angehoben. Um die Kosten zu senken, wird eine Stelle in der Verwaltung gestrichen, und es sollen weitere 65.000 Euro in Sach- und Dienstleistungen eingespart werden. Der Kita-Bus, der für viele Familien wichtig ist, könnte ebenfalls wegfallen, was die Sorgen der Eltern verstärkt. Wolfgang Urbanek betonte jedoch, dass man weiterhin mit dem NVV an einer Lösung arbeite.
Herausforderungen und Kompromisse
Die Gemeindevertreter sind sich einig, dass die Situation ernst ist. Michael Stuhlmann (CDU) äußerte, dass es schwerfiel, alle Maßnahmen zu unterstützen, und dass die Bürger mit erheblichen Belastungen rechnen müssen. Lukas Daum, der kommende Bürgermeister, erklärte, dass die Gemeinde nicht nur die Bürger belaste, sondern auch in der Verwaltung spare. Die Defizite seien nicht nur auf fehlende Haushaltsdisziplin zurückzuführen, sondern auch auf die unrealistischen Sparziele des Kreises, die nicht umsetzbar seien.
Martin Dippel (SPD) kritisierte die Vergangenheit und die falschen Zahlen, die der Gemeindevertretung präsentiert wurden. Er betonte, dass es ein Fehler war, keinen Nachtragshaushalt zu erstellen, und dass man in Zukunft besser planen müsse. Trotz aller Bedenken stimmte die Fraktion dem Kompromiss mit schwerem Herzen zu, um zu retten, was zu retten ist. Bürgermeister Rainer Barth wies darauf hin, dass die Gemeinde durch Inflation und Tariferhöhungen zusätzlich 500.000 Euro stemmen musste, was die finanzielle Belastung weiter erhöht.
Die Maßnahmen sind ein klarer Aufruf zur finanziellen Disziplin in Gilserberg. Die Gemeinde steht vor der Herausforderung, ihre Finanzen zu konsolidieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürger zu erhalten. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine stabilere Zukunft zu stellen.