Schwalm-Eder-Kreis

Müllchaos im Schwalm-Eder-Kreis: Prezero kämpft mit Anlaufproblemen!

Die Müllentsorgung im Schwalm-Eder-Kreis sorgt derzeit für erheblichen Ärger bei den Bürgern. Prezero, der neue Dienstleister, hat sich für die Verzögerungen und Schwierigkeiten entschuldigt. Laut Boris Ziegler, Leiter der Unternehmenskommunikation, bedauert das Unternehmen die Unannehmlichkeiten, die den Bürgern entstanden sind. Die Probleme wurden durch mehrere Faktoren verursacht, darunter der Wechsel in ein neues Sammelgebiet, winterliche Temperaturen, die zu verschneiten und glatten Straßen führten, sowie technische Probleme mit Neufahrzeugen aufgrund der Kälte.

Die ersten sechs bis acht Wochen nach einem solchen Wechsel sind zwar nicht unüblich für Reibungsverluste, dennoch haben die betroffenen Kommunen und deren Vertreter, wie Bürgermeister Luca Fritsch von Willingshausen, Druck auf Prezero ausgeübt, um die Situation zu verbessern. Zudem betonte Ziegler, dass Prezero im Januar zusätzliche Mitarbeiter und Sammelfahrzeuge aus benachbarten Standorten mobilisiert habe, um ausgefallene Touren nachzuholen. Ein Wechsel des Entsorgers war notwendig geworden, da die RMG Rohstoffmanagement GmbH eine Preiserhöhung gefordert hatte, die nicht akzeptiert wurde.

Probleme bei der Müllabholung

Die Schwierigkeiten bei der Müllentsorgung gehen darüber hinaus. Wie nh24.de berichtete, kam es nach der Übernahme durch PreZero zu massiven Problemen wie technischen Defekten, Personalausfällen und einer fehlenden Planung. Ungeleerte Tonnen stehen nach wie vor an den Straßen, was die Situation für viele Bürger untragbar macht. Landrat Winfried Becker äußerte Verständnis für die Anlaufschwierigkeiten, beschreibt die Situation jedoch als unbefriedigend.

Der Zweckverband Abfallwirtschaft (ZVA) sowie PreZero sind in Regulierungsmaßnahmen beschäftigt, um den Regelbetrieb herzustellen. Um eine schnellere Abfallentsorgung zu gewährleisten, haben die Bürgermeister der 27 Städte und Gemeinden gefordert, dass bei Ausfällen die Leerung innerhalb von zwei Tagen nach dem regulären Abholtermin erfolgen müsse. Die Informationssysteme des ZVA seien überlastet, was die Kommunikation erschwere.

Die Bürger werden aufgefordert, nicht geleerte Tonnen an der Grundstücksgrenze stehen zu lassen. Bei Beschwerden können die Bürger die PreZero-Hotline unter 05683/9224200 kontaktieren oder eine E-Mail an sek.reklamation@prezero.com senden. Der Wechsel des Entsorgungsunternehmens wurde notwendig, nachdem die RMG den Vertrag zum 31. Dezember 2024 außerordentlich kündigte, was auf kriegsbedingte Mehrkosten von 1,3 Millionen Euro zurückgeführt wurde, die der Landkreis nicht akzeptierte. Im Rahmen einer Neuausschreibung wurde PreZero Service Nordhessen aus Lohfelden als neuer Dienstleister ausgewählt.