Schwalm-Eder-Kreis

Neurologie im Fokus: Experten diskutieren Parkinson und Epilepsie im Alter

Am Mittwochabend fand im Hephata-Kirchsaal der erste Fachsymposium der Hephata-Klinik für Neurologie 2023 statt, das unter dem Titel „Parkinson und Epilepsie im Alter“ stand. Rund 30 Fachleute nahmen sowohl in Präsenz als auch online an der Veranstaltung teil, die von Dr. Sven Fuest, dem Chefarzt der Hephata-Neurologie, organisiert wurde. Dr. Fuest referierte über die Herausforderungen in der Therapie der „Epilepsie im Alter“.

Besonders hervorzuheben war der Gastredner, Prof. Dr. David Pedrosa, Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Marburg, der über aktuelles Wissen zur Parkinson-Krankheit sprach. Dr. Fuest erklärte zudem, dass die Neurogeriatrie als junge Fachdisziplin zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, vor allem aufgrund demografischer Entwicklungen. Während des Symposiums wurden die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2023 zur Parkinson-Krankheit thematisiert, die die diagnostischen Herausforderungen sowie die Notwendigkeit genetischer Testungen für betroffene Patienten erwähnten.

Therapieansätze und Herausforderungen

Eine zentrale Erkenntnis ist, dass bis zu 20 % der Parkinson-Patienten eine genetische Prädisposition für die Erkrankung aufweisen können. Bei der Behandlung der Epilepsie im Alter stellte Dr. Fuest die häufigsten Ursachen und Therapieansätze vor. So ist die häufigste Ursache für Epilepsie im Alter ein Hirninfarkt mit einem Anteil von 35,8%. Des Weiteren erklärte er die Herausforderungen bei der Behandlung, die durch einen veränderten Stoffwechsel, gleichzeitige Erkrankungen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten bedingt sind.

Nach den Vorträgen beantworteten Dr. Fuest und Prof. Pedrosa Fragen aus dem Publikum. Ziel der Fachsymposien ist es, den Austausch und das Wissen über neurologische Themen zu fördern. Das nächste Event ist ein Parkinson-Café für Betroffene und Angehörige, das am 15. Mai stattfinden wird.

Die Parkinson-Krankheit wird als fortschreitende Funktionsstörung beschrieben, die mit einem Verlust bestimmter Nervenzellen im Gehirn einhergeht. Ein wichtiger Aspekt ist der Verlust des Botenstoffs Dopamin, was zu typischen Symptomen wie Verlangsamung, Muskelsteifheit und Zittern führt. Laut der Parkinsonstiftung umfassen die bestehenden Therapieansätze sowohl medikamentöse Behandlungen als auch neurochirurgische Eingriffe wie die tiefe Gehirnstimulation. Neueste Studien zielen darauf ab, innovative Therapien zu erforschen, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder sogar aufzuhalten.