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Im Vogelsbergkreis tritt ab dem Jahr 2026 der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für die ersten Klassen der Grundschule in Kraft. Diese Maßnahme soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Der Schulträger plant, die Betreuungskapazitäten an den Grundschulstandorten, darunter auch in Schotten, bedarfsorientiert auszubauen, wie LifePR berichtet.
Der Schuldezernent Patrick Krug sowie weitere Amtsleiter besuchten kürzlich die Grundschule in Schotten. Dort ist eine Erweiterung des Grundschulstandorts geplant, wobei der vorhandene Schulhof nicht für einen Anbau genutzt werden soll. Im Frühjahr 2026 wird ein zusätzliches Treppenhaus bis in ein zukünftiges Staffelgeschoss errichtet. Die Aufstockung des Hauptgebäudes erfolgt zudem größtenteils in den Sommerferien, um den Schulbetrieb möglichst wenig zu stören. Rund 340 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Grundschule Schotten, von denen etwa 130 das Betreuungsangebot in Anspruch nehmen.
Herausforderungen und Maßnahmen
Die Grundschule setzt dabei sportliche und musikalische Schwerpunkte und kooperiert mit der Lauterbacher Musikschule e.V. Während die Ganztagsbetreuung grundsätzlich gut funktioniert, gibt es logistische Herausforderungen aufgrund des begrenzten Raumangebots und der Aufteilung auf zwei Standorte. Die Planungen für die Baumaßnahmen sind weiterhin im Gange, wobei ein hoher Vorfertigungsgrad und Holzbauweise angestrebt werden, um die Baustellen effizient zu gestalten. Geräuschintensive Arbeiten sollen nach Möglichkeit in die Nachmittagsstunden oder in die Ferienzeiten verlegt werden. Dennoch stellt der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für den Schulträger eine finanzielle Herausforderung dar.
Diese Neuerungen im Vogelsbergkreis stehen im Kontext einer größeren Initiative des hessischen Bildungsministeriums. Am 7. Dezember 2022 hat der hessische Landtag einer Novellierung des Hessischen Schulgesetzes zugestimmt, die den Pakt für den Ganztag (PfdG) einführt. Dieser Pakt basiert auf einer Kooperationsvereinbarung, die bereits 2015/2016 mit sechs Pilot-Schulträgern initiiert wurde. Ziel des PfdG ist die Förderung von Bildungsgerechtigkeit und individueller Förderung sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Kultus Hessen berichtet, dass sich im Schuljahr 2023/2024 nahezu 90% der Schulträger in Hessen mit insgesamt 435 Schulen an diesem Programm beteiligen.