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Der Verein Burg Hofraite hat die Pläne für den Bau einer Turmhügelburg auf einer Fläche von 3,5 Hektar in Büdingen konkretisiert. Ziel ist es, den Lebensstil des elften Jahrhunderts authentisch darzustellen. Die Stadt Büdingen hat einen geeigneten Standort gefunden und plant, die Fläche zu erwerben, um sie dem Verein im Wege des Erbbaurechts zur Verfügung zu stellen. Der Standort liegt etwa 200 Meter südlich des Büdinger Industriegebiets, und der Kaufpreis beläuft sich auf 80.300 Euro. Zudem wird die Stadt mehrere kleinere Grundstücke mit dem Eigentümer tauschen.
Der Verein beabsichtigt, die Turmhügelburg ausschließlich mit historischen Methoden und Werkzeugen zu errichten. Neben der eigentlichen Burg ist auch ein modernes Gebäude mit 500 Quadratmetern geplant, das eine Cafeteria, Seminarräume und Sanitäranlagen umfassen soll. Die Erschließung des Grundstücks und der Straßenbau wurden von Ausschussmitgliedern als potenzielle Risiken angesprochen. Ein Pachtvertrag zwischen der Stadt und dem Verein wird derzeit juristisch beraten und soll dem Ausschuss erneut vorgelegt werden.
Projektbeschreibung und Zukunftspläne
Der Verein zählt mittlerweile 150 Mitglieder und plant ein Investitionsvolumen von 13 Millionen Euro. Die ersten Bauarbeiten könnten ehrenamtlich durchgeführt werden, jedoch steigen die Kosten mit der Professionalisierung des Projekts. Die Baugenehmigung muss vor dem Flora-Fauna-Habitat-Gutachten eingereicht werden, sodass die Bauarbeiten voraussichtlich erst im Jahr 2026 beginnen können. Langfristig soll die Turmhügelburg zur Landesgartenschau 2027 erheblich zur Förderung des Tourismus in der Region beitragen.
Zusätzlich zielt das Projekt darauf ab, die Keimzelle einer mittelalterlichen Burg nach historischem Vorbild zu rekonstruieren, was auch die Verwendung von mittelalterlichen Bautechniken, Werkzeugen und Materialien umfasst. Diese Vorgehensweise wird durch die Förderung regionaler Materialien und ökologischer Ressourcennutzung unterstützt. Interessierte erhalten die Möglichkeit, sich aktiv in verschiedenen Bereichen wie Bau, Gärten, Kleidung und Planung einzubringen.
Darüber hinaus plant der Verein die Einrichtung einer eigenen Bibliothek mit rund 90 Fachbüchern und wissenschaftlichen Texten. Workshops und Exkursionen, beispielsweise mit der Textilarchäologin Frau K. Kania, werden ebenfalls angeboten. Geplante Veranstaltungen umfassen unter anderem einen Infoabend am 15. März 2025 sowie ein Frühlingsfest am 4. Mai 2025.
Für die Durchführung der Arbeitsgruppen wird die Unterstützung durch die Spendenplattform Betterplace.org genutzt. Der Verein ist Mitglied bei EXARC, einem Verband für Freilichtmuseen und experimentelle Archäologie, und erhält Förderung durch die Wirtschaftsförderung Wetterau sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Der Trägerverein „MITMISCHEN – Demokratie Gemeinsam Leben“ unterstützt zudem eine Arbeitsgruppe in der Pflanzenzucht.