
In den kommenden Wochen werden an der Kreisstraße zwischen Staden und Leidhecken Kröten eingesammelt und sicher zu ihren Laichgewässern transportiert. Um die Wanderung der Amphibien zu schützen, wurde ein Schutzzaun errichtet, der bereits seit zehn Jahren von Heike Römer aus Leidhecken organisiert wird. Kröten und verschiedene Froscharten begeben sich ab Ende Februar auf den Weg zu ihren Laichplätzen, die sich auf der anderen Straßenseite befinden, wie die Frankfurter Neue Presse berichtet.
Der Nabu Bingenheim und der BUND Florstadt-Reichelsheim unterstützen die Initiative, die über soziale Medien beworben wurde. Die Arbeit am Schutzzaun wurde trotz matschigem Boden in nur zwei Stunden abgeschlossen. Kröten krabbeln in spezielle Eimer, die entlang des Zaunes eingegraben sind. In den nächsten Wochen müssen diese Eimer zweimal täglich kontrolliert werden, um die Tiere über die Straße zu bringen. In den vergangenen Jahren konnten auf diese Weise bis zu 1000 Kröten gerettet werden, hauptsächlich Erdkröten (Bufo bufo), die größte Krötenart in Deutschland.
Schutzmaßnahmen und Herausforderungen für Amphibien
Erdkröten können bis zu fünf Kilometer zu ihren Laichgewässern zurücklegen. In den letzten Jahren wurde die sehr seltene Knoblauchkröte nicht mehr gefunden. Knoblauchkröten sind in Stresssituationen bekannt dafür, einen charakteristischen Geruch abzugeben. Neben Kröten könnten auch Molche und Grünfrösche in den Eimern zu finden sein. Aufgrund des Rückgangs der Amphibienbestände ist der Schutz dieser Tiere von großer Bedeutung. Ehrenamtliche Naturschützer haben zudem Müll entlang der Zäune gesammelt. Um eine effektive Hilfe zu leisten, werden die Helfer morgens und abends die Eimer leeren und die Amphibien an feuchten Stellen auf der anderen Straßenseite freilassen. Die ideale Wanderzeit für die Amphibien sind feuchte Witterungsbedingungen und Nachttemperaturen über fünf Grad.
Auf einer breiteren Ebene wird der Amphibienschutz in Deutschland von zahlreichen Naturschutzgruppen getragen, die sich gegen den Amphibientod an Straßen einsetzen. Diese Gruppen stellen Fangzäune auf und tragen Kröten über Straßen, immer unterstützt durch Initiativen wie den NABU. Der seit 2002 dokumentierte „Krötenticker“ erfasst bundesweit das Wandergeschehen und zählt derzeit rund 400 teilnehmende Gruppen. Die Organisatoren von Schutzmaßnahmen können ihre Standorte in einer interaktiven Datenbank festhalten, die Informationen über Ausstattung und Fangergebnisse enthält.