Die Leidenschaft für Whisky hat zwei Freunde aus Dresden dazu inspiriert, ihre eigene Marke zu gründen. Frank Leichsenring und Thomas Michalski, die einst in ihrer Stammkneipe durch die Regale stöberten, begannen mit Experimenten zur Whiskyherstellung. Auf der Messe Interwhisky im Wiesbadener Kurhaus präsentieren sie stolz ihre Kreationen, die aus Rohwhisky aus Schottland stammen und in speziell ausgewählten Fässern weitergereift werden.
Die beiden Gründer mussten sich jedoch anpassen, als die Corona-Pandemie und der Brexit den Nachschub aus Schottland erschwerten. Unter der Marke „Hellinger 42“ begannen sie, selbst zu destillieren. Mit zwei großen Brennblasen, die jeweils 5000 Liter fassen, setzen sie ihre Ideen in die Tat um. Der Whisky, der in diesen Anlagen entsteht, wird erst im nächsten Jahr abgefüllt, doch Besucher können bereits verschiedene Sorten probieren, darunter solche, die in Weinfässern gelagert wurden und einen schlanken, aromatischen Nachgeschmack bieten.
Vielfalt auf der Interwhisky
Die Interwhisky-Messe zieht Hersteller aus der ganzen Welt an, darunter auch viele neue deutsche Marken aus Regionen wie dem Schwarzwald und der Ostseeinsel Rügen. Während der schottische Whisky als Vorbild gilt, zeigen die deutschen Produzenten, dass sie eigene Wege gehen können. So unterscheidet die bayerische Hausbrennerei Penninger zwischen „Whisky“ und „Whiskey“. Letzteres wird in den USA hergestellt und erhält in Bayern seine finale Reifung in speziellen Gewölben, die dem Brand ein einzigartiges Aroma verleihen.
In der Schweiz wird ebenfalls kreativ mit Whisky experimentiert. Die Appenzeller Brauerei Locher nutzt alte Bierfässer für die Reifung und kombiniert verschiedene Aromen, was in Schottland aufgrund strenger Vorschriften nicht erlaubt wäre. Diese Freiheit auf dem Kontinent ermöglicht es den Herstellern, aufregende neue Geschmäcker zu kreieren und die Whisky-Welt zu bereichern.