Interner Streit bei Wirtschaftsweisen: Grimm klagt gegen neuen Kodex!
Ein dramatischer Konflikt erschüttert den Sachverständigenrat der „Wirtschaftsweisen“. Am 13. November 2024, dem Tag der Präsentation des Jahresgutachtens 2024/25, wird die angespannte Situation durch die Klage von Ratsmitglied Veronika Grimm gegen einen neuen Verhaltenskodex weiter angeheizt. Dieser Kodex, der mit einer Mehrheit von 4 zu 1 verabschiedet wurde, soll Transparenz schaffen und potenzielle Interessenkonflikte offenlegen, wie die Vorsitzende Monika Schnitzer in einem Interview mit der Wirtschaftswoche erklärte. Doch Grimm sieht in diesem Kodex offenbar einen Angriff auf ihre Unabhängigkeit und hat beim Verwaltungsgericht Wiesbaden Klage eingereicht, um ihn für nichtig erklären zu lassen, wie [Merkur](https://www.merkur.de/wirtschaft/wirtschaftsweise-verklagt-kollegen-eklat-im-expertenrat-zr-93406453.html?womort=Wiesbaden) berichtete.
Der Streit um den Kodex ist nicht nur ein juristisches Problem; er ist das Ergebnis eines tiefgreifenden Konflikts innerhalb des Gremiums. Grimm, die auch ein Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy innehat, wird von ihren Kollegen gedrängt, sich zwischen diesem Mandat und ihrer Rolle im Sachverständigenrat zu entscheiden. Während die Mehrheit der Wirtschaftsweisen die Elektrifizierung des Güterverkehrs befürwortet, plädiert Grimm für den Ausbau von Wasserstoff, was die Spannungen weiter anheizt.
Persönliche Konflikte und Machtspiele
Die Auseinandersetzung könnte auch persönliche Dimensionen haben. Laut Berichten wollte sowohl Grimm als auch Schnitzer nach dem Ausscheiden des ehemaligen Ratschefs Lars Feld im Februar 2021 den Vorsitz übernehmen. Schnitzer setzte sich schließlich durch, was Grimm offenbar nicht gut aufgenommen hat. Diese Rivalität könnte die bereits bestehenden inhaltlichen Differenzen noch verstärken und das Ansehen des Sachverständigenrates gefährden.
Die Klage von Grimm ist nicht nur ein juristischer Streit, sondern könnte auch die Glaubwürdigkeit des gesamten Gremiums in Frage stellen. Der neue Verhaltenskodex soll sicherstellen, dass die Mitglieder unabhängig arbeiten können, doch die internen Konflikte werfen einen Schatten auf diese Absicht. „Nun müssen wir über den Kodex vor Gericht streiten – eine unglückliche Konstellation“, äußerte Schnitzer besorgt.
Folgen für die Öffentlichkeit und die Wirtschaft
Die Öffentlichkeit beobachtet diesen Konflikt mit Argusaugen, denn die Entscheidungen des Sachverständigenrates haben weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik. Die Unsicherheiten, die durch diesen internen Streit entstehen, könnten das Vertrauen in die Empfehlungen des Rates untergraben. Wie [Der Spiegel](https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirtschaftsweise-grimm-verklagt-kollegen-a-123456.html) berichtet, könnte dieser Eklat nicht nur die Arbeitsweise des Gremiums beeinflussen, sondern auch die politische Landschaft in Deutschland, da die Empfehlungen des Rates oft als Grundlage für wirtschaftspolitische Entscheidungen dienen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Konflikt innerhalb der „Wirtschaftsweisen“ weit mehr ist als ein interner Streit um einen Kodex. Er ist ein Machtspiel, das die Stabilität und Unabhängigkeit eines der wichtigsten Gremien der deutschen Wirtschaftspolitik in Frage stellt. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich dieser Konflikt entwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die wirtschaftliche Beratung in Deutschland haben könnte.