
Am 27. Januar 2025 erinnert Wiesbaden an die Opfer des Nationalsozialismus und gedenkt der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee im Jahr 1945. Anlässlich des 80. Jahrestages finden in der Landeshauptstadt bis Februar mehrere Gedenkveranstaltungen statt, die von verschiedenen Institutionen und Vereinen gemeinsam mit dem Kulturamt organisiert werden.
Die zentrale Gedenkveranstaltung tritt um 19 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal in den Fokus. Daran teilnehmen werden Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr (CDU), Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sowie Prof. Dr. Sascha Feuchert von der Universität Gießen. In einem Fachvortrag wird die Rolle von Literatur in Ghettos und Konzentrationslagern thematisiert. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist erforderlich und kann per E-Mail oder telefonisch erfolgen.
Vielfältige Veranstaltungen zum Gedenken
Im Rahmen der Reihe „Erinnern an die Opfer“ sind zahlreiche weitere Veranstaltungen geplant. So findet am 10. Februar ein Zeitzeugengespräch mit Naftali und Sofie Rottenberg in der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden statt. Naftali Rottenberg war nach 1945 am Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden beteiligt und wird auch einen Rundgang zu Stationen seines Lebens anbieten.
Zusätzlich wird das Murnau-Filmtheater sowie die Caligari Filmbühne Filme zeigen, die sich mit Widerstand, Shoah und Gedenken beschäftigen. Das Freie Theater Wiesbaden beteiligt sich mit einem Kurzfilm und szenischen Lesungen. Am 28. Januar wird eine Führung durch das Alte Gericht angeboten, die sich mit jüdischen Schicksalen befasst. Am 31. Januar erfolgt eine Diskussion auf YouTube, die das Thema „Stigma und Kontrolle: Soziale Arbeit und die Verfolgung von ‘Asozialen’“ behandelt. Ausstellungen zu den Themen Gedenken und Verfolgung sind ebenfalls im Rahmen der Veranstaltungsreihe bis Ende Februar zu sehen.
Wie Murnau-Filmtheater und Caligari Filmbühne berichteten, lenken die Veranstaltungen nicht nur den Blick auf historische Fakten, sondern auch auf die aktuelle Bedeutung der Erinnerungskultur. Kulturdezernent Hendrik Schmehl hat in diesem Zusammenhang Bedenken geäußert über die abnehmende Erinnerung an die Shoah.
Weitere Informationen zu dem umfassenden Programm der Gedenkveranstaltungen sind auf der Webseite der Stadt Wiesbaden zu finden.