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Igel in Not: Ehrenamtliche Helfer kämpfen um das Überleben der Stacheltiere

In den malerischen Landschaften des Oberlands, wo die Natur noch in ihrer vollen Pracht erstrahlt, kämpfen die kleinen, stacheligen Helden – die Igel – ums Überleben. Diese charmanten Geschöpfe sind nicht nur ein beliebter Anblick in unseren Gärten, sondern auch akut bedroht. Die ehrenamtlichen Helfer Georg Osterhuber und Editha Schneider aus Gaißach haben sich der Rettung dieser Tiere verschrieben. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, kümmern sie sich um verletzte und unterernährte Igel, die in ihrer Obhut eine zweite Chance auf ein gesundes Leben erhalten.

In einem kleinen, aber überfüllten Raum, der als Krankenstation dient, stapeln sich die Gitterboxen mit den stacheligen Patienten. Hier wird jeder Igel liebevoll behandelt, von der Unterernährung bis hin zu Parasitenbefall. Die beiden Helfer leisten eine beeindruckende Arbeit, die einem Vollzeitjob gleichkommt. „Die Viecher tun uns eben unendlich leid“, sagt Schneider, während sie sich um die kleinen Patienten kümmert.

Die Bedrohung durch den Lebensraumverlust

Die Situation für die Igel wird immer kritischer. Laut einer Studie, die in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, ist die Biomasse von Fluginsekten in Deutschland zwischen 2008 und 2017 um erschreckende 78 Prozent gesunken. Das hat fatale Folgen für die Igel, die auf Insekten angewiesen sind. „Wenn sie nicht genug Insekten finden, weichen die Igel vermehrt auf Schnecken aus“, erklärt Schneider. Doch Schnecken sind oft Träger von Parasiten, die die ohnehin geschwächten Igel weiter schädigen.

Die Igelpopulation in Bayern ist alarmierend. Wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) berichtet, stehen die Igel auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Im Rahmen einer deutschlandweiten Meldeaktion haben Bürgerinnen und Bürger über 6.900 Igel in Bayern erfasst, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht.

Hilfe für die kleinen Stachelritter

Die ehrenamtlichen Helfer Schneider und Osterhuber sind auf Spenden angewiesen, um die Kosten für die Pflege der Igel zu decken, die jährlich zwischen 4.000 und 5.000 Euro liegen. „Wir machen weiter, bis wir nicht mehr können“, betont Osterhuber entschlossen. Ihre Arbeit ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch gefährlich, da Igel zoonotische Krankheiten tragen können, die auf Menschen übertragbar sind.

Die beiden Helfer haben sich über die Jahre ein umfangreiches Wissen angeeignet und führen selbst Kotuntersuchungen durch, um die Igel gezielt behandeln zu können. „Die sind extrem wichtig, weil die Igel die Würmer ausscheiden“, erklärt Schneider. Ihre Hingabe und ihr Wissen sind entscheidend für das Überleben der Tiere.

Doch nicht nur die Helfer sind gefragt. Jeder Gartenbesitzer kann einen Beitrag leisten, um den Igeln zu helfen. Durch naturnahe Gestaltung der Gärten, wie das Anlegen von Unterschlüpfen und das Vermeiden von Pestiziden, können wir diesen kleinen Tieren ein sicheres Zuhause bieten. „Je mehr Menschen mitmachen, desto besser können wir den Igeln helfen“, sagt Monika Schotte vom BN in Wolfratshausen.

Die Zeit drängt, denn der Winter steht vor der Tür. Igel müssen mindestens 500 Gramm wiegen, um sicher in den Winterschlaf zu gehen. Doch die Bedingungen in unseren Gärten werden immer schwieriger. „Wir erwarten jetzt bald Schneefall – das macht es den Igeln besonders schwer“, warnt Schneider. Jeder kann helfen, indem er sich informiert und aktiv wird, um die kleinen Stachelritter zu unterstützen.

NAG Redaktion

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