Inklusive Spielplätze: Bad Tölz-Wolfratshausen bleibt zurück!
In Bad Tölz-Wolfratshausen gibt es einen dringenden Aufruf zur Schaffung inklusiver Spielplätze! Maria-Kristin Kistler, die engagierte Inklusions- und Sozialplanerin des Landratsamtes, kämpft seit 2018 für barrierefreie Strukturen. In einer kürzlich abgehaltenen Informationsveranstaltung sprach sie über die Herausforderungen und Chancen, die inklusive Spielplätze im Landkreis bieten. Ihr eindringlicher Appell: Es ist höchste Zeit, das Bewusstsein für die Bedürfnisse aller Kinder zu schärfen!
Doch die Realität sieht düster aus! Kistler musste zugeben, dass es im Landkreis keinen einzigen Spielplatz gibt, der von A bis Z inklusiv ist. „Wenn ich im Rollstuhl säße, wüsste ich nicht, welchen Spielplatz ich besuchen könnte“, erklärte sie. Stattdessen würde sie nach Miesbach fahren, wo ein Spielplatz zu 95 Prozent barrierefrei ist. Die Gründe? Ein Mangel an finanziellen Mitteln und ein fehlendes Bewusstsein für die Bedeutung von Inklusion und Barrierefreiheit in der Bevölkerung und bei Entscheidungsträgern.
Die Hürden der Inklusion
Kistler betont, dass inklusive Spielplätze nicht nur für Rollstuhlfahrer wichtig sind, sondern auch für Menschen mit Sinnes-, kognitiven oder seelischen Behinderungen. „Ein Spielplatz ist ein Ort der Begegnung für alle Generationen“, sagt sie. Doch die größte Hürde bleibt die unzureichende Präsenz des Themas in den Köpfen der Menschen. Oft wird der Fokus auf naturnahes Spielen gelegt, während die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen in den Hintergrund gedrängt werden. „Es gibt zwar Initiativen zur Neugestaltung von Spielplätzen, aber inklusive Aspekte werden häufig vernachlässigt“, kritisiert Kistler.
Die Planungen für inklusive Spielplätze im Landkreis sind noch in den Kinderschuhen. „Es gibt keinen einheitlichen Planungsstand, da jede Gemeinde selbst verantwortlich ist“, erklärt sie. Dennoch gibt es einige Gemeinden, die sich bereits auf den Weg gemacht haben. Kistler träumt von einem perfekten inklusiven Spielplatz, der barrierefreien Zugang, farbliche Gestaltung für Sinnesbeeinträchtigte und die Möglichkeit für alle Kinder bietet, gemeinsam zu spielen. „Nicht alle müssen alles tun können, aber jeder sollte zumindest etwas tun können“, fasst sie zusammen. Ein Aufruf zur Aktion für eine inklusive Zukunft!