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Innenstädte in Schleswig-Holstein: Wo flanieren noch Besucher?

Die Passantenfrequenz in den Innenstädten von Schleswig-Holstein steht unter Druck. Während die Gesamtzahl der Passanten in Deutschland im Durchschnitt um 1,5 Prozent gestiegen ist, verzeichnen mehrere Städte in Schleswig-Holstein erhebliche Rückgänge. So berichtete ndr.de, dass vor allem Lübeck, Kiel, Flensburg, Rendsburg und Schleswig Rückgänge von bis zu 3,5 Prozent verzeichnen. Insbesondere in Schleswig sanken die Passantenströme um 3,3 Prozent, was mit einem Rückgang des Tourismus im Sommer 2024 in Verbindung gebracht wird.

Die Stadt Schleswig plant allerdings, einen Spielgeräte-Parcours für Kinder in der Innenstadt zu errichten und die gesamte Innenstadt bis Ende 2025 zu sanieren. Rendsburg verzeichnet ebenfalls einen Rückgang der Passantenfrequenz um 3,5 Prozent, jedoch bleibt der Umsatz im Einzelhandel stabil. Rendsburg hat verschiedene Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt umgesetzt, darunter kulturelle Events und Spielgeräte.

Eutin als positive Ausnahme

In starkem Kontrast dazu steht die Stadt Eutin, die einen Anstieg der Passantenfrequenz um rund 7 Prozent verzeichnen konnte. Dieser Zuwachs wird auf neue Veranstaltungsformate und die Bürgerbeteiligung zurückgeführt. Eutin plant zudem, die erfolgreichen Maßnahmen in einem „Handbuch für die Innenstadt“ zu dokumentieren und hat die Vermarktung als „Rosenstadt Eutin“ in „historisch lebendig“ geändert, um neue Besucher anzuziehen.

Die Herausforderungen sind dabei in Schleswig-Holsteins Innenstädten vielfältig. Neben dem Rückgang der Besucherzahlen sehen sich die Städte steigenden Mieten und sinkender Kaufkraft gegenüber. So wird die Passantenfrequenz als wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Lage im Einzelhandel betrachtet, wie destatis.de erläutert. Das dortige Projekt untersucht Passantenfrequenzen als Konjunkturfrühindikator und nutzt Daten, die mithilfe von Laserscannern erfasst werden. Diese Technologie gewährleistet eine hohe Messgenauigkeit und Datenschutzkonformität.

Die Erhebungen zeigen, dass in 21 deutschen Innenstädten, darunter Kiel, Passantenfrequenzen erfasst werden. Die gesammelten Daten haben das Potenzial, engere Zusammenhänge zwischen Passantenfrequenzen und Umsatzentwicklungen im Einzelhandel sowie im Gastgewerbe herzustellen. Erste Analysen zeigen grobe Zusammenhänge, jedoch sind statistische Belege aufgrund der kurzen Zeitreihe noch nicht ausreichend.