
In der deutschen Automobilbranche sorgte die Insolvenz des Autohauses Am Damm für Aufsehen. Am 1. April 2025 meldete die Autohaus am Damm GmbH Insolvenz an, was am Amtsgericht Walsrode offiziell bekannt gegeben wurde. Das Unternehmen, das im Jahr 1933 gegründet wurde, ist seit 1993 als Händler für Hyundai tätig und bietet ebenfalls Fahrzeuge von Fiat Professional, Chausson und Laika an. An den Standorten Nienburg, Sulingen und Hannover sind insgesamt 45 Mitarbeiter betroffen.
Die Insolvenz wurde am Freitag vergangener Woche bekannt gegeben, nachdem bereits am 27. März 2025 der Werkstattbetrieb an allen Standorten eingestellt worden war. Trotz anfänglicher positiver Aussichten und Gespräche mit Investoren im Januar 2025, erlitten die Geschäftsführer Peter Richter und Carsten Albers hohe Verluste in kurzer Zeit. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von hohen Zinsen und gestiegenen Lebenshaltungskosten bis hin zu einem plötzlichen Stopp der Umweltprämie für Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus kam es zu Stornierungen von Bestellungen aufgrund der nicht mehr verfügbaren Prämie.
Ursachen und Entwicklungen
Im Jahr 2022 verzeichnete das Autohaus noch eine Kapitalrücklage von 1,58 Millionen Euro. Jedoch hat sich die Lage im Herbst 2023 mit einer Überversorgung an Fahrzeugen aufgrund von Lieferrückständen und Marktveränderungen stark verschlechtert. Obwohl Restrukturierungsmaßnahmen seit 2024 eingeleitet wurden, um den Fokus auf Hyundai und Reisemobile zu legen, reichte dies nicht aus, um eine Insolvenz abzuwenden.
Mit der Insolvenz wird Rechtsanwalt Stephan Höltershinken als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Dennoch laufen an allen fünf Standorten die Betriebe weiter, und die Mitarbeiter können bis Dezember Gehalt beziehen. Zudem sind sie im Januar über Insolvenzgeld abgesichert. Gespräche mit mehreren Investoren sind im Gange, um das Unternehmen und alle Standorte zu erhalten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die schwierige wirtschaftliche Lage auf die Zukunft des Autohauses auswirken wird.
Die Entwicklung des Autohauses Am Damm ist nicht isoliert, sondern spiegelt einen größeren Trend wider. Laut einem Bericht von Merkur stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen im März 2025 um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Industrie- und Handelskammern warnen vor einem weiteren Anstieg der Insolvenzanträge, insbesondere bei kleineren Unternehmen, und fordern Maßnahmen zur Entlastung der betroffenen Wirtschaftszweige.
Für Unternehmen wie das Autohaus Am Damm, die in einem herausfordernden Marktumfeld agieren müssen, könnte die Unsicherheit in der Wirtschaft zugeschnitten auf die politischen Spannungen und das aktuelle wirtschaftliche Klima weiterhin negative Auswirkungen haben. Diese Faktoren fördern das Risiko weiterer Insolvenzen und setzen viele Betriebe unter erheblichen Druck.