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Die Jagd gewinnt in Deutschland zunehmend an Beliebtheit. Im Jahr 2023 waren über 436.000 Personen im Besitz eines Jagdscheins, was den wachsenden Trend zu belegen scheint, wie Schwäbische.de berichtet. Trotz dieses Anstiegs bleibt die Zahl der Reviere stabil, was insgesamt zu einer Zunahme an Jungjägern führt. Diese sehen sich jedoch häufig Herausforderungen gegenüber, insbesondere die, Anschluss zu finden, wenn sie keinen jagdlichen Familienhintergrund haben.
Die Ausbildung zum Jäger ist oft stark theoretisch geprägt, dennoch integrieren viele Jagdschulen praktisches Wissen in ihren Lehrplan. Stefan Gans, ein Forstwirtschaftsmeister aus Lonsee im Alb-Donau-Kreis, bietet spezielle Kurse an, die Jungjäger auf die praktischen Arbeiten im Revier vorbereiten und gleichzeitig die Traditionen des Jägerhandwerks fördern. Als aktiver Jäger und Mitglied der Jagdschein-Prüfungskommission Alb-Donau-Ulm-Biberach nimmt er jährlich bis zu 300 Prüfungen ab.
Praktische Ausbildung für Jungjäger
Die Kurse von Gans sind darauf ausgelegt, praktische Fertigkeiten zu vermitteln, die in vielen Jagdschulen oft zu kurz kommen. Zu den Themen der Lehrgänge gehören unter anderem der Hochsitzbau, das Anlegen von Wildäckern, das Schaffen von Pirschwegen und das Spurenlesen. Die Jungjägertage, die von Februar bis November stattfinden, fördern nicht nur das benötigte Wissen, sondern auch den Gemeinschaftssinn unter den Teilnehmern. Gans bietet zudem Motorsägenkurse an, die mit dem Hochsitzbau kombiniert werden, um die Teilnehmer umfassend auf die Herausforderungen im Revier vorzubereiten.
Wie waldquest.com erläutert, gelten Jungjäger als solche, die gerade ihre Prüfung bestanden haben und ihren ersten Jagdschein beantragen. In den ersten drei Jahren nach der Ausstellung des Jagdscheins ist es ihnen nicht erlaubt, ein eigenes Revier zu pachten; sie benötigen Unterstützung von erfahrenen Jägern. Der Weg zum Jäger umfasst das Abschließen einer jagdlichen Haftpflichtversicherung und den Antrag auf die offizielle Jagderlaubnis bei der unteren Jagdbehörde.
Die Grundausstattung für Jungjäger umfasst unter anderem geeignete Bekleidung, Ferngläser mit guten Dämmerungseigenschaften, Gehörschutz und Jagdmesser. Bevor sie ihre erste Waffe anschaffen, sollten sie Experimente mit gebrauchten Waffen in Betracht ziehen, wobei die Priorität auf Ausrüstung wie Ferngläser und Montagen gelegt werden sollte. Zudem haben Jungjäger die Möglichkeit, einen Begehungsschein von Revierbesitzern zu erwerben oder von einem erfahrenen Jäger die nötigen Kenntnisse zu erlernen.