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Die Juniorwahl Kids feiert in Niedersachsen seine Premiere. An diesem Projekt nehmen 45 Grundschulen teil, darunter die Rotenburger Stadtschule. Wahlhelfer Sofia und Anton betreuen das Juniorwahllokal in der Bibliothek der Stadtschule, wo alle Dritt- und Viertklässler wahlberechtigt sind. Die ersten drei Schulstunden sind für die Stimmabgabe reserviert, während die vierte Stunde der Stimmauszählung dient. Die Wahlkabine besteht aus einer Pappwand, die eine geheime Stimmabgabe ermöglicht.
Für die Grundschüler gibt es keine Erststimme, auf den Stimmzetteln stehen lediglich sieben Parteien zur Auswahl. Die Ausgabe der Stimmzettel erfolgt nur nach Vorlage von Ausweisen und Wahlbenachrichtigungen. Die Wahlleitung obliegt den Klassensprechern Sofia und Anton, die im Unterricht bereits intensiv auf die Bundestagswahl vorbereitet wurden. Lehrerinnen wie Melanie Hastedt-Behrens informierten das Kollegium über das Projekt und beantragten die erforderlichen Unterlagen beim Kultusministerium.
Demokratieerziehung im Klassenzimmer
Im Unterricht wurden verschiedene Themen der Bundestagswahl behandelt, und die Schüler haben Grafiken zu Wahlergebnissen erstellt. Zudem bastelten sie Wahlplakate für verschiedene Parteien und diskutierten die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Parteien. Über 800 Schulen in Niedersachsen nehmen an der Juniorwahl teil, das Land unterstützt das Projekt mit 75.000 Euro. Einige Eltern äußerten Bedenken gegen die Teilnahme ihrer Kinder an der Juniorwahl, während die Lehrerinnen die Wichtigkeit von Demokratieerziehung hervorheben. Anton hat bereits entschieden, wo er sein Kreuz setzen wird, während Sofia zunächst unsicher ist, sich aber am Ende ebenfalls für die Wahl entscheidet.
Wie auf der Webseite des Niedersächsischen Kultusministeriums berichtet wird, können Grundschulen in diesem Jahr erstmals an Deutschlands größtem Projekt zur politischen Bildung teilnehmen, der Juniorwahl. Die Anmeldefrist für interessierte Schulen in Niedersachsen endete am 01. Februar. Die Juniorwahl simuliert die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 und ist für Schulen kostenlos. Bisher haben sich 45 Grundschulen sowie 767 Schulen der Sekundarstufen I und II in Niedersachsen angemeldet.
Die Juniorwahl soll Schülerinnen und Schüler auf echte Wahlen vorbereiten. Unterrichtsmaterialien stehen für verschiedene Altersstufen zur Verfügung, und die Schulen erhalten alles Notwendige für den Wahlakt, einschließlich Wählerverzeichnis, Stimmzettel und Wahlurne. Die Ergebnisse der Juniorwahl werden am 23. Februar um 18 Uhr veröffentlicht, und bundesweit beteiligen sich über 6.400 Schulen an dem Projekt, das seit 1999 vom Verein Kumulus e.V. organisiert wird. Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt in diesem Jahr mit 75.000 Euro.