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Kampf der Kioske: E-Automaten bedrohen Münchens Traditionsgeschäfte!

In München entsteht derzeit eine Vielzahl automatischer Kioske, insbesondere im Westend. Der „24er-Kiosk“ in der Heimeranstraße hat rund um die Uhr geöffnet und offeriert Snacks, Kaffee, Getränke und Süßigkeiten. Dieses neue Konzept reagiert auf das geänderte Einkaufsverhalten der Münchner, die einen 24/7-Zugang zu Produkten wünschen.

In den letzten zehn Jahren kam es in Bayern zu etwa 400 Kiosk-Schließungen, aktuell gibt es noch rund 3700 Kioske. Münchens Wirtschaftsreferent, Clemens Baumgärtner, sieht Änderungsbedarf im bestehenden Ladenschlussgesetz, um Geschäfte nach 20 Uhr zu ermöglichen. Betreiber klassischer Kioske empfinden die neuen Automaten als ernstzunehmende Konkurrenz, da diese niedrigere Preise anbieten können.

Änderungen im Ladenschlussgesetz

Gleichzeitig hat das bayerische Kabinett Eckpunkte für ein neues Ladenschlussgesetz beschlossen. Die allgemeinen Ladenöffnungszeiten werden unverändert bleiben: Montag bis Samstag von 6 Uhr bis 20 Uhr. Die Öffnung an Sonn- und Feiertagen bleibt eine Ausnahme, wobei bis zu vier anlassbezogene verkaufsoffene Tage pro Jahr erlaubt sind. Das geplante Gesetz ermöglicht künftig bis zu acht verkaufsoffene Abende bis 24 Uhr ohne besonderen Anlass, wobei die Kommunen individuell entscheiden können, an welchen Tagen diese Abende stattfinden.

Einzelhändler dürfen außerdem bis zu vier individuelle Verkaufsabende ansetzen, die lediglich bei der Kommune angezeigt werden müssen. Nach zwei Jahren soll eine Auswertung der sogenannten „Experimentierklausel“ stattfinden. Digitale Kleinstsupermärkte dürfen rund um die Uhr an Sonn- und Feiertagen öffnen, jedoch ohne Personaleinsatz. Diese neuen Vorschriften betreffen auch die automatischen Kioske, die als Teil der Entwicklung in der Handelslandschaft zu betrachten sind.

Der Betreiber des „24er“ hebt die Vielfalt an Snacks und Getränken hervor, während Experten glauben, dass die E-Kioske das soziale Flair klassischer Kioske nicht ersetzen können. Damit zeigt sich eine Tendenz zur Anpassung des Handelsangebots an moderne Verbraucherbedürfnisse in München und Bayern.