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Kohlbergtunnel in Pirna: Bauverzögerungen gefährden Fertigstellung!

In Pirna gibt es schlechte Nachrichten für alle, die auf den Abschluss des Kohlbergtunnels warten. Ursprünglich sollte der Tunnel bis Ende 2024 fertiggestellt werden, doch nun steht fest, dass dieser Termin nicht eingehalten werden kann. Der Grund dafür ist ein fehlendes Hilfsmittel, das für den Bau dringend benötigt wird. Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) ist seit August 2017 mit dem Bau des Tunnels beschäftigt, der eine zentrale Verbindung zwischen dem Seidewitztal und dem Gottleubatal schaffen soll. Der Tunnel ist Teil der Südumfahrung Pirna und erstreckt sich über 300 Meter. Laut [Sächsische.de](https://www.saechsische.de/lokales/saechsische-schweiz-osterzgebirge/pirna-kohlbergtunnel-wird-nicht-bis-ende-2024-fertig-ein-hilfsmittel-fehlt-7JCXMTMTBFHJTNGLSUX4ZQAIYU.html?wmort=S%C3%A4chsische+Schweiz-Osterzgebirge) wurde der Bau im September 2020 mit dem Tunnelanstich begonnen und seitdem haben die Bauarbeiter rund 50.000 Kubikmeter Gestein aus dem Tunnel geholt.

Die Bauarbeiten sind komplex und erfordern eine spezielle Technik. So wird der Tunnel in mehreren Blöcken betoniert, wobei jeder Block etwa zehn Meter lang ist. Insgesamt werden fast 6.000 Kubikmeter Beton benötigt, um die Innenschale des Tunnels zu vervollständigen. Der Bauoberleiter Ulrich Gawlas erklärte, dass die Herstellung der letzten bergmännischen Blöcke aufwendiger war, da sie bereits Bereiche für das zukünftige Ostportal beinhalteten. Der Schalwagen, der für die Betonierung zuständig ist, musste aufgrund der speziellen Bauweise und der fehlenden Hilfskonstruktionen mehrmals umpositioniert werden.

Die Herausforderungen beim Tunnelbau

Die Bauweise des Kohlbergtunnels ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch technisch anspruchsvoll. Die Mineure müssen sicherstellen, dass die Tunnelwände stabil bleiben, weshalb nach jedem Ausbruch eine Schutzschicht aus Spitzbeton aufgebracht wird. Diese Schicht ist 30 Zentimeter dick und schützt vor dem Nachrutschen von Gestein. Der Tunnel wird in einer Kombination aus bergmännischer und offener Bauweise erstellt, was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Die offenen Gewölbe an der Westseite des Tunnels erfordern eine Gegenschalung, was den Prozess weiter verlangsamt.

Die Verzögerungen sind nicht nur auf technische Schwierigkeiten zurückzuführen. Ein wichtiges Hilfsmittel, der Nachbehandlungswagen, der für die Trocknung des frisch betonierten Betons sorgt, musste demontiert werden, was zu weiteren Verzögerungen führt. Gawlas betont, dass die frisch betonierten Gewölbe nun mindestens drei Tage in der Schalung bleiben müssen, bevor mit dem nächsten Block fortgefahren werden kann. Diese Umstände führen dazu, dass das ursprüngliche Ziel, den Tunnelrohbau noch in diesem Jahr abzuschließen, nicht erreicht werden kann.

Ein Blick in die Zukunft

Die Arbeiten am Kohlbergtunnel sind Teil eines größeren Projekts, das die gesamte Südumfahrung Pirna umfasst. Laut [DEGES](https://www.deges.de/projekte/projekt/b-172n-ortsumgehung-pirna/) wird die Gesamtfertigstellung der Ortsumgehung nicht vor Ende 2026 erwartet. Die Bauarbeiten an den Stützwänden und der Errichtung eines Betriebsgebäudes vor dem Westportal laufen bereits. Dieses Gebäude wird die Steuerungstechnik für den Tunnel beherbergen und zudem ein Löschwasser- und ein Schadstoffbecken umfassen.

Die Verzögerungen beim Bau des Kohlbergtunnels sind bedauerlich, jedoch notwendig, um die Sicherheit und Qualität des Projekts zu gewährleisten. Die Bürger von Pirna müssen sich noch etwas gedulden, bis sie die Vorteile der neuen Verkehrsverbindung in vollem Umfang genießen können. Trotz der Herausforderungen bleibt die Hoffnung, dass der Tunnel bald fertiggestellt wird und die Südumfahrung Pirna die Verkehrsströme in der Region entlasten kann.

NAG Redaktion

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