
In einem bewegenden Konzert vereinten sich Mitglieder des Israel Philharmonic Orchestra (IPO) und der Münchner Philharmoniker am 9. Mai 2025 in der Kreuzkirche in Dresden. Der Anlass war das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges, ein bedeutendes Datum, das in diesem Jahr den 80. Jahrestag der Befreiung von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft markiert.
Das Konzert wurde von Lahav Shani geleitet, der Musikdirektor des IPO ist und ab September 2026 auch die Position des Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker einnehmen wird. Während der Aufführung standen unter anderem das Stück «Prayer» von Tzvi Avni und Gustav Mahlers 6. Sinfonie auf dem Programm. Diese Veranstaltung war zudem ein Vorspiel der Dresdner Musikfestspiele, die am 18. Mai beginnen.
Gemeinsame Aufführung für Frieden und Versöhnung
Die Besetzung der Musiker war paritätisch gestaltet, mit gleich vielen Mitgliedern aus München und Israel. Diese Initiative zielte darauf ab, ein Zeichen für Frieden und Verständigung zu setzen, und reflektierte die beginnende Versöhnungsgeschichte zwischen Israel und Deutschland. Nach der Aufführung der Mahler-Sinfonie, die auch als «Tragische» bekannt ist, zollte das Publikum langanhaltenden Applaus.
Das Konzert in Dresden war Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die auch Konzerte in München und Dortmund umfassten, und stellte eine Premiere dar, da die Münchner Philharmoniker erstmals gemeinsam mit dem Israel Philharmonic Orchestra auftraten. Inmitten dieser besonderen musikalischen Zusammenkunft haben die Musiker betont, dass die Musik über politischen Differenzen steht und zur Versöhnung beitragen soll. Die Entscheidung des Orchestermanagements, trotz eines Raketenangriffs in der Nähe des Flughafens Tel Aviv vor dem Abflug nach Bayern, nach Deutschland zu reisen, unterstreicht den Mut und die Entschlossenheit der Musiker, ihre Botschaft durch die Musik zu verbreiten.
Gustav Mahlers 6. Sinfonie wurde als zentrales Stück für die Konzerte ausgewählt und ist bekannt dafür, ein Spektrum an Emotionen auszudrücken. Das Israel Philharmonic Orchestra, gegründet 1936, besteht ursprünglich nur aus jüdischen Musikern, wobei der Staat Israel lediglich 10% des Budgets finanziert, während der Großteil durch Spenden und Eigenmittel aufgebracht wird. Diese Konzerte stehen symbolisch für den unermüdlichen Wunsch nach Frieden und Einigkeit durch die universelle Sprache der Musik.