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Liebherr in Ochsenhausen: Kurzarbeit bis Jahresende wegen Baubranchenkrise

Die Maschinenbauindustrie in Deutschland steht unter Druck, und der renommierte Hersteller Liebherr ist keine Ausnahme. An seinem Standort in Ochsenhausen, Baden-Württemberg, hat das Unternehmen erneut Kurzarbeit angemeldet, was die angespannte Lage in der Bauwirtschaft widerspiegelt. Laut einem Bericht von Merkur sind bereits seit Oktober 2023 rund 1.350 Mitarbeiter in Kurzarbeit, und diese Maßnahme wurde nun bis Ende des Jahres verlängert.

Die Gründe für diese drastischen Maßnahmen sind vielfältig. Der Baumaschinenhersteller Liebherr leidet unter der anhaltenden Baukrise, die zu einer Kaufzurückhaltung und steigenden Kosten in nahezu allen Bereichen führt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Baumaschinenproduktion, sondern auch auf den Absatz von Haushaltsgeräten. So meldete auch die Bosch-Haushaltsgerätetochter BSH an einem Standort in Baden-Württemberg für 1.500 Mitarbeiter Kurzarbeit an, wie die Schwäbische Zeitung berichtete.

Die Situation am Standort Ochsenhausen

Am Standort Ochsenhausen, wo etwa 2.000 Menschen für Liebherr tätig sind, wird die Kurzarbeit ab November wieder eingeführt. Die Maßnahme betrifft die gesamte Belegschaft und soll bis Ende des Jahres gelten. Dies ist besonders besorgniserregend, da die Produktionskapazitäten für Kühl- und Gefriergeräte, die jährlich rund 827.000 Einheiten betragen, nicht voll ausgeschöpft werden können.

Die Kurzarbeit ist eine Reaktion auf die Überkapazität, die Unternehmen hilft, drastischere Maßnahmen wie Entlassungen zu vermeiden. In der Region Stuttgart klagen 36 Prozent der Maschinenbauunternehmen über eine schlechte Auftragslage, was die Unsicherheit in der Branche verstärkt. Die IHK Stuttgart hat bereits auf die besorgniserregende Situation hingewiesen, und eine Besserung ist zum Jahresende nicht in Sicht.

Ausblick auf die Zukunft

Die Dauer der Kurzarbeit hängt stark von der wirtschaftlichen Lage ab. Während einige Unternehmen, wie der große Montage-Standort von Daimler Truck, aufgrund einer verbesserten Auftragslage keine Kurzarbeit planen, bleibt die Situation bei Liebherr ungewiss. Eine Sprecherin des Unternehmens konnte noch nicht bestätigen, ob die Kurzarbeit über das Jahr hinaus fortgesetzt werden muss. Die Unsicherheit bleibt hoch, und die Mitarbeiter blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft.

Die Herausforderungen, vor denen Liebherr und die gesamte Maschinenbauindustrie stehen, sind enorm. Die anhaltende Baukrise und die damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zwingen Unternehmen dazu, ihre Strategien anzupassen und auf Kurzarbeit zurückzugreifen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob sich die Lage stabilisieren kann oder ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.

NAG Redaktion

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