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Literaturheld aus der Oberlausitz: Lukas Rietzschel erobert die Bühne!

Am 16. März 2025 wurde der Schriftsteller Lukas Rietzschel, der bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, in den Medien ausführlich gewürdigt. Rietzschel ist unter anderem Preisträger beim „Treffen junger Autoren“ und hat Stipendien in der Villa Aurora sowie in der Villa Concordia erhalten. Zudem ist er zweifacher Preisträger des Sächsischen Literaturpreises. Sein Debütroman wurde für den aspekte-Literaturpreis nominiert und sein Theaterstück „Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ war zu den Autor*innentheatertagen am Deutschen Theater in Berlin eingeladen, wie MDR berichtete.

Rietzschel, der Politikwissenschaft in Kassel studierte, ist auch politisch aktiv und ist 2017 der SPD beigetreten. Er kritisiert die Debatte über den Rechtsruck im Osten als unterkomplex und thematisiert in seinen Werken das Verhältnis von Ost und West sowie die Nachwirkungen der DDR. Weiterhin führt er Debatten, etwa mit dem Schriftsteller Uwe Tellkamp, über die gesellschaftlichen Veränderungen im Osten Deutschlands. In seinen Texten reflektiert Rietzschel sein Leben in Ostsachsen und relevante Themen für Ostdeutschland. Im Jahr 2021 startete er den Podcast „Notizen aus der Provinz“ mit Cornelius Pollmer, der das Leben abseits großer Metropolen thematisiert.

Engagement und Projekte

Rietzschel setzt sich aktiv für eine Belebung von Regionen außerhalb großer Kulturzentren ein und ist Mitgründer des PEN Berlin, einer Abspaltung des deutschen PEN-Zentrums. Sein erster Roman wurde 2019 für die Bühne adaptiert, und die Bühnenfassung wurde im Staatsschauspiel Dresden sowie in Düsseldorf, Heilbronn und Halle aufgeführt. Zudem wurde der Roman von der Regisseurin Constanze Klaue verfilmt, wobei die Dreharbeiten 2023 in Görlitz und der Lausitz stattfanden. Die Weltpremiere des Films fand am 16. Februar 2025 bei der Berlinale statt. Auch sein Roman „Raumfahrer“ wurde für die Bühne adaptiert, allerdings mit mäßigem Erfolg, wie lukasrietzschel.de berichtete.

Das Theaterstück „Widerstand“, das von Rietzschel verfasst wurde, erzählt das Leben auf dem Land und hatte seine Uraufführung im Theater Bautzen. Zunächst wurde es wegen der Corona-Pandemie als Theaterfilm umgesetzt. In seinen Stücken thematisiert Rietzschel die Identifikation mit der Stadtgesellschaft. Darüber hinaus ist sein Roman „Raumfahrer“ inhaltlich eng mit der Flucht von Hans-Georg Kern aus der DDR verbunden. Rietzschel widmet sich auch der bildenden Kunst und malt seit seiner Jugend; eines seiner Werke ist in der Galerie der Moderne in Görlitz ausgestellt. Zudem setzt er sich für mehr Vielfalt und Kultur in ländlichen Regionen ein und hat sein Kulturmanagement-Studium mit einem Konzept für ein jüdisches Museum in der Lausitz abgeschlossen. In diesem Zusammenhang engagiert er sich auch für die Umwandlung der Synagoge in Görlitz in ein Kulturzentrum.