Drogenalarm in MV: Neubrandenburg und Neustrelitz ganz vorne!
In Mecklenburg-Vorpommern wird der Drogenkonsum immer besorgniserregender. Eine aktuelle Untersuchung der Technischen Universität Dresden zeigt alarmierende Rückstände von illegalen Substanzen in den Abwässern von sechs Städten. Besonders auffällig sind die Werte für Amphetamin, auch bekannt als Speed, die in Neubrandenburg und Neustrelitz die höchsten in ganz MV sind. Laut Nordkurier liegen die Mittelwerte hier bei 450 und 467 Mikrogramm pro Tag und Einwohner – ein Wert, der im deutschlandweiten Vergleich als extrem hoch gilt.
Die Analyse umfasste auch die Hansestädte Rostock, Schwerin, Greifswald und Güstrow. In diesen Städten wurden Rückstände von Crystal Meth, Kokain, Ecstasy, Heroin, Ketamin, Nikotin und Alkohol untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend: In Güstrow wurden sogar Kokain-Rückstände festgestellt, die die Werte der Millionenstadt München übertreffen, wie Merkur berichtet. Hier liegt der Mittelwert bei 367 Mikrogramm pro Einwohner und Tag.
Die Drogen-Hotspots in MV
Die Untersuchung zeigt, dass Neubrandenburg und Neustrelitz nicht nur bei Amphetamin, sondern auch bei Cannabis-Rückständen die höchsten Werte aufweisen. Diese Städte haben sich zu echten Drogen-Hotspots entwickelt, die in ihrer Konsumrate mit Städten in Schweden und den Niederlanden vergleichbar sind. Besonders erschreckend ist der Anstieg des Konsums im Vergleich zum Vorjahr, was die Situation noch besorgniserregender macht.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass die Rückstände von MDMA, dem Hauptbestandteil von Ecstasy, in Neubrandenburg, Neustrelitz, Rostock und Schwerin ebenfalls im höheren Bereich liegen. Dies ist besonders alarmierend, da eine hoch dosierte Ecstasy-Pille im Jahr 2023 zum Tod einer 13-Jährigen in Altentreptow führte. Diese tragischen Vorfälle werfen ein Licht auf die Gefahren des Drogenkonsums in der Region.
Alkoholkonsum auf Rekordniveau
Die Studie belegt auch einen signifikanten Anstieg des Alkoholkonsums in allen untersuchten Städten. Güstrow führt hier die Liste an, gefolgt von Neustrelitz, Neubrandenburg und Rostock. Die Werte sind im Vergleich zu anderen deutschen Städten überdurchschnittlich hoch. Dies zeigt, dass nicht nur illegale Drogen, sondern auch legale Substanzen wie Alkohol in der Region ein ernstes Problem darstellen.
Die Proben wurden zwischen dem 4. und 29. September 2024 entnommen, wobei in Neustrelitz die Probenahme aufgrund von Verzögerungen erst vom 3. bis 10. Oktober stattfand. Die Forscher wählten gezielt Tage mit geringem Einfluss durch Regen, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Diese akribische Vorgehensweise unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Studie und die Dringlichkeit, die Drogenproblematik in Mecklenburg-Vorpommern anzugehen.
Die Ergebnisse der Untersuchung sind ein Weckruf für die Gesellschaft und die Politik. Die steigenden Drogenrückstände im Abwasser sind nicht nur ein Indikator für den Konsum, sondern auch ein Zeichen für die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen und Aufklärung. Die Technische Universität Dresden hat mit dieser Studie erneut bewiesen, wie wichtig es ist, die Drogenproblematik in Deutschland ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.