Geldautomat in Gützkow gesprengt: Polizei sucht flüchtige Täter!
In der beschaulichen Kleinstadt Gützkow wurde die Nacht zum Montag zum Schauplatz eines dramatischen Verbrechens, das die Anwohner in Angst und Schrecken versetzte. Um 3:30 Uhr detonierte ein Geldautomat der Volksbank an der B 111, und die Explosion war so heftig, dass sie selbst in einem Umkreis von mehreren hundert Metern zu hören war. „Es hat zweimal richtig laut geknallt“, berichtete die 19-jährige Tina Niemann, die in der Nähe wohnt und von dem Lärm aus dem Schlaf gerissen wurde, wie die Ostsee-Zeitung berichtete.
Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, war der Parkplatz vor dem Lidl bereits mit Polizei- und Feuerwehrfahrzeugen überfüllt. Christine Nadolny, eine Verkäuferin, die zur Arbeit radelte, konnte es kaum fassen, was sie sah: Der Geldautomat war völlig zerstört, und die Umgebung war von einem starken Polizeiaufgebot gesichert. „Auf dem Parkplatz stand schon ein Streifenwagen der Polizei, aber sonst war’s ruhig“, erzählte sie.
Die dramatischen Minuten nach der Explosion
Die Polizei erhielt um 3:45 Uhr den ersten Notruf und leitete sofort eine großangelegte Fahndung ein. „Eine Zeugin hatte beobachtet, dass es sich vermutlich um mehrere Täter handelte, die mit einem schwarzen Pkw vom Tatort flüchteten“, so Ben Tuschy, der Pressesprecher der Polizeiinspektion Anklam. Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort, um die Umgebung abzusichern und mögliche weitere Gefahren auszuschließen.
Der Munitionsbergungsdienst wurde ebenfalls alarmiert, um zu prüfen, ob von dem gesprengten Automaten noch eine Gefahr ausging. „Wir sind mit insgesamt 17 Einsatzkräften hier“, berichtete Einsatzleiter Robert Wernicke von der Feuerwehr Gützkow. Glücklicherweise kam es zu keiner weiteren Explosion, und es gab keine Verletzten. Die Bundesstraße blieb jedoch für mehrere Stunden gesperrt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte.
Ermittlungen und Folgen für die Anwohner
Nachdem der Munitionsbergungsdienst seine Arbeit abgeschlossen hatte, übernahmen die Kriminalbeamten die Spurensicherung. Der Automat wurde sichergestellt, und die Vollsperrung der B 111 wurde gegen Mittag aufgehoben. „Die Fahndung nach den unbekannten Tätern und einem schwarzen Pkw verlief bislang erfolglos. Ob und wie viel Geld sie erbeutet haben, ist derzeit nicht bekannt“, erklärte der Polizeisprecher. Die Ermittlungen dauern an.
Die Volksbank hat bereits angekündigt, dass ein neuer Geldautomat an diesem Standort installiert werden soll. Unternehmenssprecherin Anne Holtz betonte: „Die Volksbank Vorpommern arbeitet eng mit der Polizei zusammen. Wir setzen alles daran, den Geldautomatenstandort so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen.“ In der Zwischenzeit können die Kunden auf den Geldautomaten der Sparkasse Vorpommern in Gützkow ausweichen, die seit dem 1. November einen gemeinsamen Service anbieten.
Diese gewaltsame Tat ist nicht die erste ihrer Art in Gützkow. Im März 2023 erbeuteten Unbekannte mehr als drei Millionen Euro bei einem Überfall auf einen Geldtransporter an der A 20. Trotz umfangreicher Ermittlungen bleibt dieser Fall bis heute ungelöst, wie die Ostsee-Zeitung berichtete.