
In Greifswald zeichnet sich ein komplexes Bild beim Bau des neuen „Inklusiven Schulzentrums am Ellernholzteich“. Trotz einer Planungszeit von über zehn Jahren kommt der Fortschritt nur langsam voran. Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder (Grüne) räumt ein, dass die Schule bereits vor drei Jahren hätte fertiggestellt werden müssen. Momentan wird als Übergangslösung ein Container-Bau für Schüler eingerichtet, um den steigenden Bedarf zu decken.
Die Situation wird von lokalspolitischen Akteuren kritisch beurteilt. Dr. Andreas Kerath (SPD) bezeichnet die jahrelangen Diskussionen und die anhaltenden Stillstände als „Offenbarungseid“. Er kritisiert die Überfüllung der bestehenden Grundschulen und erkennt, dass die Entscheidung, Container zu bauen, auch auf die unzureichende finanzielle Ausstattung der Kommunen zurückzuführen ist. Der Standort der Container wird ebenfalls als unglücklich erachtet, da in der Nähe ein Gefahrenabwehrzentrum entsteht. Die Notwendigkeit eines sofortigen Bauvorhabens wird unterstrichen, um langfristig höhere Kosten zu vermeiden.
Geplante Entwicklungen und finanzielle Unterstützung
In einer weiteren Entwicklung wurde bekannt, dass der Bau des neuen Schulzentrums weiterhin unterstützt wird. Laut einer Mitteilung von greifswald.de kündigte Landesbauminister Christian Pegel eine Zusage von rund 29 Millionen Euro an Städtebaufördermitteln an, um den Bau einer neuen Grundschule am Campus „Ellernholzteich“ zu unterstützen. Der Baubeginn könnte noch in diesem Jahr erfolgen und die Fördermittel sollen für die Grundschule, den Hort sowie die Mensa verwendet werden.
Die Gesamtkosten für den Schulteil belaufen sich auf rund 45 Millionen Euro. Ab Herbst 2027 könnten mehr als 300 Grundschüler an diesem Standort unterrichtet werden. Zusätzlich plant die Stadt die Errichtung einer Regionalschule für weitere 400 Kinder, die selbst finanziert wird. Die Mittel für diese zusätzliche Schule sollen in die Haushaltsplanung aufgenommen werden.