GreifswaldWissenschaft

Universitäten ziehen Konsequenzen: X-Plattform wird boykottiert!

Die Universität Greifswald hat beschlossen, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Dies geschieht im Rahmen einer größeren Initiative, an der mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen teilnehmen. Der Schritt wird mit der fehlenden Vereinbarkeit der Plattformausrichtung mit den Grundwerten der Institutionen begründet.

Zu den grundlegenden Werten, die von den Hochschulen hochgehalten werden, zählen Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs. Diese Werte werden durch die Veränderungen auf X, wie die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer und demokratiefeindlicher Inhalte sowie die Einschränkung der organischen Reichweite, in Frage gestellt. Die Universität Greifswald hat bereits seit Ende 2024 keine Beiträge mehr auf der Plattform veröffentlicht.

Neuausrichtung der Kommunikation

Als Antwort auf diese Entwicklungen verlagert die Universität ihre Kommunikationsaktivitäten verstärkt auf die Plattformen Mastodon und Bluesky. Nutzer*innen sind diesen neuen Plattformen bereits gefolgt. Die Universität empfiehlt zudem allen universitären Betreiber*innen dezentraler X-Accounts, diesem Beispiel zu folgen. Die Entwicklung der genutzten Social-Media-Plattformen und ihrer Algorithmen wird weiter beobachtet.

Auch andere Institutionen bestätigen diesen Trend. Mehr als 60 Hochschulen und Forschungsinstitute haben ähnliche Entscheidungen getroffen und den Rückzug von X als notwendig erachtet, um ihre Werte zu wahren. Zu den beteiligten Institutionen gehören unter anderem die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, die Bauhaus-Universität Weimar, die Freie Universität Berlin und die RWTH Aachen. Diese Institutionen heben in ihren Erklärungen den Einsatz für faktenbasierte Kommunikation und das Engagement gegen antidemokratische Kräfte hervor.

Die Entscheidung bezieht sich ausschließlich auf die X-Accounts der jeweiligen Institutionen und hat keine Auswirkungen auf deren Kommunikation über andere Social-Media-Kanäle. Die beteiligten Institutionen bleiben ebenfalls wachsam hinsichtlich der Entwicklungen auf X und in der Social-Media-Landschaft allgemein.

Für weitere Informationen zu diesem Thema berichten sowohl die Universität Greifswald als auch idw-online.