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In Mecklenburg-Vorpommern steht die Politik unter Druck, nachdem in den letzten Tagen zwei gewalttätige Vorfälle in Schwerin und Wismar für Aufregung gesorgt haben. Innenminister Christian Pegel (SPD) äußerte sich kritisch zur CDU-Fraktion im Schweriner Landtag, die Spekulationen über die Ausländerbehörde im Landkreis Nordwestmecklenburg angestellt hatte. Pegel nannte diese Äußerungen in einem [Bericht von n-tv](https://www.n-tv.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/Innenminister-Pegel-nennt-Spekulationen-unserioes-article25558000.html) „unseriös“.
Die Sondersitzung des Innenausschusses, die in den kommenden Tagen stattfinden soll, wurde von der CDU-Fraktion beantragt. In den Fokus der Diskussion rückt ein Messerangriff in Wismar, bei dem eine Spaziergängerin verletzt wurde. Pegel erklärte weiter, dass die Ausländerbehörde sowie Polizei und Justiz mehrfach versucht hätten, den Tatverdächtigen in Gewahrsam zu nehmen, dies jedoch an den Entscheidungen unabhängiger Gerichte scheiterte. Zudem dankte er den Ermittlungsbehörden für ihre Arbeit im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt in Schwerin, bei dem ein 17-jähriger afghanischer Jugendlicher ums Leben kam.
Politische Reaktionen auf die Vorfälle
Die Polizei hat nach den Gewalttaten in Schwerin und Rostock bislang keinen Fahndungserfolg erzielen können. Der oder die Täter sind weiterhin flüchtig, und ihre Identität ist unbekannt. Am Dienstagabend wurde der 17-jährige Afghane am Einkaufszentrum „Schlossparkcenter“ in Schwerin erstochen, während eine 36-jährige Frau aus Syrien am Donnerstagmittag vermutlich mit einem Messer schwer verletzt wurde. CDU-Politiker Sebastian Ehlers fordert Antworten von der Landesregierung und hinterfragt mögliche Warnsignale zu den Vorfällen, wie [Nordkurier](https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburg-vorpommern/messerangriffe-in-schwerin-und-rostock-jetzt-reagiert-die-politik-3310439) berichtet.
Ein zentrales Thema der bevorstehenden Sondersitzung wird auch die nicht funktionierende Videoüberwachung am Marienplatz in Schwerin sein. Dieser Platz gilt als Kriminalitätsschwerpunkt und war bislang der einzige öffentliche Ort in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Videoüberwachung, die jedoch seit dem vergangenen Wochenende außer Betrieb ist. Um die Polizeipräsenz zu erhöhen, kündigte das Innenministerium eine mobile Wache am Marienplatz an.
Die AfD hatte ebenfalls eine Sondersitzung des gesamten Landtags beantragt, scheiterte jedoch aufgrund mangelnder Unterstützung anderer Fraktionen, da für eine solche Sitzung 20 Abgeordnete einen Antrag unterschreiben müssen und die AfD lediglich 13 Abgeordnete hat.