
Am 8. Februar 2025 feierte das Schauspielhaus Neubrandenburg die deutschsprachige Erstaufführung des Stücks „Anna“. Die Inszenierung zeichnet sich durch ein multimediales Erlebnis aus, bei dem die Zuschauer Kopfhörer erhalten, um in die Handlung einzutauchen.
Die Bühne wurde durch eine Plexiglasscheibe abgedichtet, sodass kein Wort in den Saal dringt. Sounddesigner Daniel Wolff erklärte, dass das Publikum die Handlung hautnah in einer Wohnung erlebt. Szenen, die in anderen Räumen stattfinden, sind hörbar, aber nicht sichtbar. Umgekehrt gibt es auch Szenen, die sichtbar, aber nicht hörbar sind.
Ein einzigartiges Erlebnis für die Zuschauer
Während der Aufführung hören die Schauspieler nichts von außen. Die Kopfhörer werden zusätzlich zur Unterstützung bei Proben verwendet. Die Handlung des Stücks spielt 1968 in Ostberlin, wo Hans mit seiner Frau Anna und Freunden eine Beförderung feiert. Doch ein unerwarteter Gast bringt Annas Vergangenheit und Lügen zurück ins Geschehen.
Das Publikum nimmt dabei die Rolle eines Voyeurs ein und beobachtet das Geschehen durch das Plexiglas. Die Intimität des Erlebnisses wird durch die Headsets geschaffen, die ausgewählte Geräusche und Wortfetzen hörbar machen. Wolff legt großen Wert auf den Realismus der Klänge, sodass selbst Kühlschrankgeräusche Teil des Erlebnisses sind. Eine Balance zwischen wichtigen und unwichtigen Geräuschen ist entscheidend, während die Schauspieler dazu angehalten werden, intim und privat zu sprechen, um das Prinzip des Hineinschauens in die Privatsphäre zu verdeutlichen.
Die Theater und Orchester GmbH, die mehrere Spielstätten in Neubrandenburg und Neustrelitz betreibt, ermöglicht mit dieser Inszenierung ein außergewöhnliches Theatererlebnis.
Weitere Informationen sind erhältlich auf NDR.de und mediarep.org.