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Im Schauspielhaus Neubrandenburg wird am 8. Februar um 19:30 Uhr die deutsche Erstaufführung des multimedialen Schauspielthrillers „ANNA“ gefeiert. Der Regisseur Walter Meierjohann inszeniert das Stück, das als ein experimentelles Theaterstück beschrieben wird und mit einem innovativen Konzept das Publikum in die Handlung eintauchen lässt. Mit Kopfhörern folgen die Zuschauer der Perspektive von Anna, wodurch die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen.
Die Handlung des Stücks spielt im Februar 1968 in einer Neubauwohnung am Berliner Leninplatz. Während einer Feier zur Beförderung von Hans, Annas Mann, wird das Ereignis von dem überraschenden Erscheinen seines neuen Chefs unterbrochen, was die Geister der Vergangenheit heraufbeschwört. Das Stück thematisiert Intrigen, darunter einen Agenten, der plant, Anna nach Paris zu entführen, während die Staatssicherheit versucht, diesen Spion zu überführen. „ANNA“ beschäftigt sich mit der deutschen Vergangenheit, insbesondere mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg, und lässt das Publikum Zeuge eines operativen Vorgangs der Staatssicherheit werden.
Weitere Aufführungstermine und kreative Köpfe
Zusätzlich zur Premiere sind weitere Aufführungstermine für den 13. Februar, 4. März, 7. März, 23. März und 17. April, jeweils um 19:30 Uhr, angesetzt. Am 26. Januar um 11 Uhr gibt es zudem eine Matinee mit freiem Eintritt, bei der das Regieteam und die Ensemblemitglieder vorgestellt werden.
Das Konzept des Stücks stammt von der britischen Dramatikerin Ella Hickson, die für ihre internationalen Aufführungen und Auszeichnungen bekannt ist. Das Bühnen- und Kostümbild verantwortet Steffi Wurster, während Daniel Wolff für das Sounddesign und Christine Boyde für die Dramaturgie zuständig sind. Das Ensemble besteht aus namhaften Darstellern wie Lisa Scheibner, Christian Ehrich und Barbara Schnitzler.
Hintergrund des Stücks ist das Buch „STASILAND“, veröffentlicht 2002 von der australischen Autorin Anna Funder, die die Geschichten von Opfern der Stasi in Ostdeutschland sowie der Nazizeit erzählt. Funder hat ein tiefes Interesse an Themen wie Mut und der Natur der Machtausübung, die dissentierende Stimmen zum Schweigen bringen. Ihre Rebellion gegen eine akademische Umgebung spiegelt sich in ihrem Engagement wider, die wahren Geschichten des menschlichen Mutes zu erzählen, die in ihrer Erzählweise Kraft finden.
Die Uraufführung von „ANNA“ fand am 21. Mai 2019 im Dorfman Auditorium des National Theatre in London statt, und seitdem hat das Stück in verschiedenen Theatern weltweit Beachtung gefunden.