Nordwestmecklenburg

Schicksalswende 1945: Der Gebietsaustausch zwischen Mecklenburg und Schleswig-Holstein!

Im Jahr 1945 sahen sich viele Menschen in Gemeinden zwischen dem Ratzeburger See und dem Schaalsee vor der schweren Entscheidung, ob sie bleiben oder ihre Heimat verlassen sollten. In diesem Kontext tauschten die britische und die sowjetische Besatzungsmacht Territorien aus ihren jeweiligen Besatzungszonen, um die Demarkationslinie zu begradigen.

Das sogenannte Barber-Ljaschtschenko-Abkommen wurde am 13. November 1945 von den Generälen Colin Muir Barber und Nikolai Ljaschtschenko unterzeichnet. Ort der Unterzeichnung war das Schloss Gadebusch. Der Gebietsaustausch umfasste Gebiete östlich des Ratzeburger Sees sowie des Schaalsees und führte dazu, dass viele Menschen ihre Heimat verloren. Gemeinden wie Ziethen, Bäk und Römnitz waren erleichtert, in die britische Besatzungszone wechseln zu können.

Folgen des Gebietsaustauschs

Die Demarkationslinie, die durch diesen Abkommen festgelegt wurde, entwickelte sich zur innerdeutschen Grenze, die bis 1990 bestand. Eine Sonderausstellung, die sich mit den Voraussetzungen, dem Ablauf und den Folgen des Gebietsaustausches befasst, wurde von der Stadt Gadebusch in Zusammenarbeit mit dem Grenzhus und dem Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg entwickelt. Diese Ausstellung wird am 3. Mai 2025 um 15 Uhr eröffnet und umfasst Zeitzeugen, die als Kinder das Kriegsende 1945 erlebt haben.

Bei der Eröffnung werden Zeitzeugen anwesend sein und unter der Moderation von Museumsleiter Andreas Wagner über die Auswirkungen von Krieg und die Befreiung vom Nationalsozialismus sprechen. Unter den Zeitzeugen befinden sich Hanni Pasche, Wilfried Krause, Dr. Erik Gurgsdies-Meister und Jochen Friedrich, die alle unterschiedliche Perspektiven auf die Herausforderungen und Veränderungen in der Nachkriegszeit bieten werden.

Aufgrund des Gebietsaustausches wurden rund 2442 Hektar Land an die britische Zone übertragen, während Mecklenburg etwa 1460,89 Hektar erhielt. Der gesamte Gebietsaustausch wurde bis zum 28. November 1945 um 13 Uhr Berliner Zeit abgeschlossen, wobei die Umsiedlung der Bevölkerung organisiert und die Betroffenen über ihre Optionen informiert wurden.

Für detailliertere Informationen über den Verlauf des Barber-Ljaschtschenko-Abkommens und dessen Auswirkungen, seien die Berichte von Nordkurier sowie die Zusammenstellung auf Wikipedia empfohlen.