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Ostsee-Hochwasser: Alarmstufe Rot! Pegelstände erschüttern die Küste!

Am 20. April 2025 sind die Pegelstände der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern ein zentrales Thema. Nach den jüngsten Informationen aus verschiedenen Messstationen, darunter Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald, stehen die Wasserstände unter genauer Beobachtung. Die Werte sind entscheidend für die Einschätzung der Hochwasserlage und der potenziellen Auswirkungen auf die Küstenregion.

Die Begriffe „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) spielen eine bedeutende Rolle in der Hochwasserberichterstattung. So wird das MNW als der durchschnittliche Tiefststand über einen Zeitraum von zehn Jahren definiert; für Warnemünde liegt dieser bei 407 cm (vom 1. November 2010 bis zum 31. Oktober 2020). Das MHW hingegen zeigt den durchschnittlichen Höchststand und beträgt für Warnemünde 617 cm im gleichen Zeitraum. Der historische Höchststand in Warnemünde wurde am 13. November 1872 mit 770 cm registriert, während der niedrigste Wasserstand am 18. Oktober 1967 bei 332 cm lag.

Sturmflut-Klassen und Warnsysteme

Die Sturmflut-Klassen, die an der deutschen Ostseeküste von Bedeutung sind, reichen von 1,00 bis über 2,00 m über dem mittleren Wasserstand. Für die unterschiedlichen Kategorien wurde folgender Maßstab festgelegt: Eine Sturmflut ist gegeben, wenn der Wasserstand zwischen 1,00 und 1,25 m über dem mittleren Wasserstand liegt, während schwere Sturmfluten ab 1,50 m und sehr schwere Sturmfluten sogar über 2,00 m definiert werden.

Die Warnungen bei Hochwasser erfolgen durch verschiedene Institutionen wie Hochwasserzentralen, Bund, Länder, Kreise sowie Polizei und Feuerwehr. Informiert wird über zahlreiche Kanäle, darunter Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten, Warn-Apps, Social Media, digitale Werbetafeln und persönliche Warnungen. Die letzte schwere Sturmflut im vergangenen Oktober verursachte Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro, wobei die Stadt Sassnitz alleine 42 Millionen Euro für die Wiederherstellung der Infrastruktur benötigte. Zudem wurden 6 Millionen Euro für den Verlust von Sand an Stränden und Dünen durch künstliche Aufspülungen veranschlagt.

Entwicklung der Hochwasserstände

Laut den aktuellen Messungen zeigen die höchsten Hochwasserstände an sechs Pegeln der Nord- und Ostsee einen zyklischen Verlauf, wie die Auswertung des [Umweltbundesamts](https://www.umweltbundesamt.de/monitoring-zur-das/handlungsfelder/kuesten-meeresschutz/km-i-3/indikator) offenbart. Diese zeitlichen Schwankungen stehen im Zusammenhang mit Phasen steigender und sinkender Sturmflutwasserstände. Während Sturmfluten als große Naturgefahr in Küstenregionen gelten und häufig durch starke Winde verursacht werden, ist zu beachten, dass die Auswirkungen des Klimawandels zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen. Dies erhöht das Ausgangsniveau für Sturmfluten und lässt auf zukünftige, potenziell höhere Wasserstände schließen.

Der anhaltende Trend zeigt, dass Sturmfluten, die in der Ostsee auftauchen, von Faktoren wie Windrichtung, -dauer und -stärke beeinflusst werden. Hochwasserstände ab 1 m über dem mittleren Wasserstand werden als Sturmflut wahrgenommen, und solche Ereignisse können 1 bis 2 Tage andauern. Historisch gesehen gab es in der Region bedeutende Sturmfluten, darunter die verheerendste Flut der letzten 100 Jahre, die am 16. Februar 1962 in Hamburg viele Schäden und Todesopfer zur Folge hatte. Der kontinuierliche Anstieg der Sturmflutintensitäten wird über die jährlich höchsten Tidehochwasser beschrieben, sowohl an der Nordsee als auch an der Ostsee.