In Mecklenburg-Vorpommern hat ein neues Forschungsprojekt zur Vermessung und Wiederansiedlung von Seegraswiesen in der Ostsee begonnen. Das Vorhaben unter dem Namen „MV Seagrass for Climate“ wird von der Universität Rostock koordiniert und erhält Fördermittel in Höhe von rund 12 Millionen Euro vom Bund über einen Zeitraum von acht Jahren.
Das Projekt zielt darauf ab, die Seegrasbestände entlang der Ostseeküste umfassend zu dokumentieren und deren Gesundheitszustand zu erfassen sowie mögliche Standorte für neue Anpflanzungen zu identifizieren. Für die Kartierung der Seegraswiesen kommen Satellitenaufnahmen und Forschungstaucher zum Einsatz. Zusätzlich werden Videos von Schleppkameras, die vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie aufgenommen wurden, verwendet.
Ziele und Maßnahmen des Projekts
Ein zentrales Anliegen des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer langfristigen Strategie zur Wiederansiedlung von Seegraswiesen. Diese Wiesen gelten als effektive Verwerter von Treibhausgasen und sind entscheidend für das Ökosystem der Ostsee. Das Projekt nutzt Erkenntnisse aus einem früheren Schwesternprojekt mit dem Namen „SeaStore“, das bereits Umweltbedingungen für Seegräser untersuchte. Zudem erforscht die Universität Greifswald den Einfluss von Mikrobiomen auf das Wachstum von Seegräsern.
Nach Abschluss des Projekts sollen umfassende Handlungsempfehlungen an die Landesregierung übergeben werden, die digitale Daten von Geoinformatikern der Universität Rostock enthalten. Die Wiederansiedlung von Seegraswiesen soll nicht nur die Ökosysteme der Region verbessern, sondern auch aktiv zur Stärkung der Klimaschutzleistungen beitragen, wie bereits berichtet wurde. Das Projekt ist Teil des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Die Förderzusage des BMUV in Höhe von 12 Millionen Euro unterstützt die Umsetzung der ambitionierten Ziele in den kommenden Jahren.
