Mecklenburg-VorpommernPolitikRügenStralsund

Wahlkampf im Chaos: Plakate in Stralsund gezielt zerstört!

In Stralsund wurden zahlreiche Wahlplakate für die bevorstehende Bundestagswahl beschädigt. Bis zum 3. Februar 2025 registrierte die Polizei im Landkreis Vorpommern-Rügen insgesamt 15 politisch motivierte Straftaten mit Wahlbezug. Diese Zahl entspricht dem Niveau der vorherigen Wahljahre, obwohl der Wahlkampf gerade erst begonnen hat. Eine vollständige Auswertung der Art der Straftaten sowie der betroffenen Parteien liegt für Stralsund jedoch noch nicht vor.

In ganz Mecklenburg-Vorpommern wurden im gleichen Zeitraum 157 politisch motivierte Straftaten registriert. Die häufigsten Delikte sind Sachbeschädigungen und Diebstähle, hinzu kommen vier Gewaltdelikte und mehrere Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die SPD, die mit 47 Fällen die häufigste Zielscheibe von Vandalismus darstellt, gefolgt von der CDU mit 39 und den Grünen mit 36. Während die Plakate der AfD (27), Linken (20) und FDP (18) seltener beschädigt wurden, hatten die BSW-Plakate mit nur 7 Fällen die wenigsten Schäden zu verzeichnen.

Wahlplakate als häufiges Angriffsziel

Eine weitere Betrachtung über das Phänomen der Wahlplakatbeschädigung zeigt ein ähnliches Bild in anderen Regionen Deutschlands. Wie die Augsburger Allgemeine berichtete, wurden im Südwesten Deutschlands bis Ende Januar zahlreiche Straftaten im Zusammenhang mit dem Wahlkampf erfasst. Hier gab das Innenministerium an, dass die registrierten Straftaten im niedrigen dreistelligen Bereich liegen. In Ludwigsburg beispielsweise wurde die CDU-Kreisgeschäftsstelle mit roter Farbe beschmiert, während in Ravensburg mehr als hundert Wahlplakate der Grünen zerrissen wurden.

Zusätzlich wurde unterstrichen, dass die politisch motivierte Kriminalität im Südwesten von Wahl zu Wahl ansteigt, jedoch im Rahmen früherer Wahlen bleibt. Eine Informationssammelstelle für Wahlkampfstraftaten wurde eingerichtet, um die Lage während des Wahlkampfes weiterhin genau zu beobachten. Auch hier erwartet die Polizei einen Anstieg der politisch motivierten Straftaten näher zum Wahltag.