
Die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz hat ein Verfahren initiiert, um Städten und Gemeinden in der Sächsischen Schweiz die Ausweisung von neuem Bauland zu erleichtern. Dies umfasst die Prüfung von Flächen, die aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgelöst werden können. Insgesamt sind mehr als 1000 Flurstücke beidseits der Elbe betroffen, wie die Sächsische Zeitung berichtet.
Das Ziel dieser Initiative ist die wirtschaftliche Entwicklung der Kommunen und die Anwerbung neuer Einwohner. Uwe Borrmeister, der Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung, betont, dass man Lösungen suchen möchte, jedoch nicht alle Anforderungen erfüllt werden können. Der Landschaftsschutz umfasst nahezu die gesamte Sächsische Schweiz und reicht bis an die Ortsgrenzen. Genehmigungen für Bauvorhaben außerhalb der Siedlungsgrenzen müssen von der Landesdirektion Sachsen erteilt werden. Die Naturschutzbehörde überwacht das Landschaftsschutzgebiet, das bereits seit 1956 existiert.
Verlauf und Herausforderungen des Verfahrens
Die Einschätzungen zur Genehmigung von Vorhaben variieren stark: Während die Nationalpark- und Forstverwaltung von zahlreichen genehmigten Projekten berichtet, äußert das Landratsamt Pirna Bedenken über gescheiterte Projekte. Der bürokratische Prozess zur Genehmigung ist langwierig und kompliziert. Ein positives Beispiel ist die Umgestaltung eines ehemaligen Sportplatzes in Lichtenhain bei Sebnitz zu einem Campingplatz. Im Gegensatz dazu wurde ein geplanter Klettergarten am Burgfels in Hohnstein abgelehnt, da die Felsen unter besonderen Schutz stehen.
Aktuell prüft das Projekt, welche Flächen aus naturschutzfachlicher Sicht verzichtbar sind. Die Projektreferentin Nora Winkler wird bis Oktober 2026 ausschließlich mit diesem Thema befasst sein. Die Flächen, die in Frage kommen, sind unter anderem alte LPG-Grundstücke oder Flächen von Bauhöfen. Die Initiative wurde bereits 2021 von Landrat Michael Geisler (CDU) ins Leben gerufen, der den Nationalparkrat einberufen hat – ein Gremium, das aus den Bürgermeistern der Region besteht. Die Kommunen haben bislang über 1000 Flurstücke zur Herauslösung aus dem Landschaftsschutzgebiet gemeldet. Der erste Termin fand kürzlich in Sebnitz statt; Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar äußerte sich optimistisch über die Zukunft. Weitere Gespräche fanden bereits in Bad Schandau, Hohnstein, Lohmen und Königstein statt, wobei kleinere Gemeinden ebenfalls in den Austausch einbezogen werden sollen.
Naturschutzgebiete in der Region
Die Region rund um die Sächsische Schweiz beherbergt auch zahlreiche Naturschutzgebiete, die von verschiedenen Verordnungen und Regelungen geprägt sind. Beispielsweise umfasst das Naturschutzgebiet Gimmlitztal eine Fläche von 258 ha, während das Gebiet Windberg Freital eine Größe von 104 ha hat, wie das Landratsamt Pirna darstellt. Diese und weitere Gebiete, wie der Rabenauer Grund und die Weißeritztalhänge, zeigen die Diversität der geschützten Landschaften in dieser Region und unterstreichen die Bedeutung des Naturschutzes in der Sächsischen Schweiz.