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Der Modekonzern Esprit hat im Januar 2025 seine letzten Geschäfte in Deutschland geschlossen und zieht sich damit vom deutschen Markt zurück. Dies folgt auf die Insolvenz, die das Unternehmen im Mai 2024 anmelden musste. Zuletzt betrieb Esprit noch 56 Läden in Deutschland, bevor diese Schließung zum Jahresende endgültig vollzogen wurde. Die Entscheidung kommt in einem sich verändernden Markt, in dem immer mehr Firmen, auch aus der Modeindustrie, ihre Präsenz in Deutschland reduzieren, wie Merkur berichtete.
Die Insolvenz, die auf Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung zurückzuführen war, führte dazu, dass fast 1.300 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verloren. Während der Hoch-Zeit im Jahr 2010/2011 betrieb Esprit über 1.100 Filialen weltweit, 2023 war diese Zahl auf knapp 150 gesunken. Viele Franchisenehmer in Deutschland hatten bereits zuvor ihre Geschäfte aufgegeben oder wechselten die Marken.
Markenrechte und Zukunftsperspektiven
Über die Zukunft der Marke Esprit wurde ebenfalls berichtet. Die Markenrechte für Europa wurden an den Schuhhändler Deichmann verkauft, während „Theia Group of Companies“ das Markenmanagement im Textilbereich übernehmen wird. Esprit bleibt als Marke in absehbarer Zeit weiter bestehen, wobei Produkte unter dem Label „Esprit“ weiterhin hergestellt und in Deutschland verkauft werden, auch wenn die genauen Details hierzu unklar sind, wie Tagesschau ergänzte.
Die Insolvenzverwalter hatten keinen Käufer für das gesamte Unternehmen finden können; nur die Marke „Esprit“ wurde verkauft. Geschäfte außerhalb Europas sind von der Insolvenz nicht betroffen. Das Insolvenzverfahren für Esprit Europe GmbH und deren Tochtergesellschaften wurde am 1. August 2024 eröffnet, und es handelt sich hierbei bereits um das zweite Insolvenzverfahren innerhalb von vier Jahren für das Unternehmen, nachdem bereits 2020 während der Corona-Pandemie ein erstes Verfahren eingeleitet worden war.