Mörsbacher Kinder fordern: „Lasst uns nicht im Regen stehen!“
In der kleinen Gemeinde Mörsbach, die zur Stadt Zweibrücken gehört, brodelt es gewaltig. Die Schulkinder, die täglich an der Steinackerstraße auf ihren Bus warten, sind den Launen des Wetters schutzlos ausgeliefert. „Lasst uns nicht im Regen stehen!“ riefen die Kinder und ihre Eltern lautstark während einer Stadtratssitzung, um auf ihre missliche Lage aufmerksam zu machen. Trotz ihrer eindringlichen Appelle gibt es nach wie vor keine überdachte Bushaltestelle, was die Situation für die 25 wartenden Kinder besonders dramatisch macht, wie die Mörsbacher Mutter Silke Franzen-Schneider berichtete. Sie fragte sich, wie lange die Kinder noch im Regen stehen müssen, während sie auf den Bus zur Schule warten, wie [die Rheinpfalz](https://www.rheinpfalz.de/lokal/zweibruecken_artikel,warum-die-stadt-die-m%25C3%25B6rsbacher-schulkinder-im-regen-stehenlaesst-_arid%2C5713007.html?womort=Zweibr%25C3%25BCcken) berichtete.
Die Eltern und Kinder hielten selbstgemalte Plakate hoch, um auf ihre Forderung nach einem Schutzdach aufmerksam zu machen. Ein Pavillon, der einst angeschafft wurde, hielt den widrigen Wetterbedingungen nicht stand und wurde schnell unbrauchbar. Die Frage nach einem einfachen Carport, der als vorübergehender Schutz dienen könnte, wurde ebenfalls aufgeworfen, da die notwendigen Fundamente bereits vorhanden sind.
Finanzielle Hürden und bürokratische Stolpersteine
Oberbürgermeister Marold Wosnitza zeigte zwar Verständnis für die Sorgen der Mörsbacher, doch er musste auch die harte Realität der finanziellen Engpässe eingestehen. Alle bisherigen Versuche, einen Unterstand zu errichten, sind am Geld gescheitert. „Ein Container wäre auch nicht preisgünstiger als eine reguläre Bushaltestelle“, erklärte Wosnitza. Die Stadtverwaltung hat es bislang nicht geschafft, einen Sponsor für dieses wichtige Bauvorhaben zu finden. Zudem sind die kommunalen Gelder durch Landesgesetze stark reglementiert, was die Situation zusätzlich verkompliziert. Nur wenn die Notwendigkeit als unabweisbar anerkannt wird oder eine direkte Gefahr für Leib und Leben besteht, können Gelder bereitgestellt werden.
Die Ratsfraktionen haben jedoch die Möglichkeit, die Aufnahme eines Buswartehäuschens in den nächsten Stadthaushalt zu beantragen. Doch ob dies ausreicht, um die Kinder vor den Unbilden des Wetters zu schützen, bleibt abzuwarten. Die Situation ist nicht nur ein Zeichen für die Vernachlässigung der Bedürfnisse junger Bürger, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen viele Kommunen konfrontiert sind, wenn es um die Bereitstellung grundlegender Infrastruktur geht.
Die Mörsbacher Kinder und ihre Eltern haben sich nicht nur für sich selbst eingesetzt, sondern auch für eine bessere Zukunft für alle, die auf diesen Bus angewiesen sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Stadtverwaltung die Anliegen ernst nimmt und bald eine Lösung findet, um die Kinder nicht länger im Regen stehen zu lassen.