
Das Bistum Münster steht vor einer bedeutenden Veränderung, da die Suche nach einem neuen Bischof begonnen hat. Der nächste Bischof von Münster wird der erste deutsche Diözesanbischof sein, den der neue Papst ernennt. Der Prozess der Ernennung eines neuen Papstes könnte einige Wochen in Anspruch nehmen, da diverse vatikanische Stellen an dem Verfahren beteiligt sind. Laut kirche-und-leben.de plant das Domkapitel in Münster, bis Mai mit der Bischofsfindung fertig zu sein.
Am 9. März 2025 hat Papst Franziskus das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Bischof Felix Genn angenommen. Seit diesem Datum hat das Bistum Münster keinen Bischof mehr, was bei den Gläubigen zu einer signifikanten Wartezeit auf die Ernennung eines neuen Bischofs führt. Dompropst Hans-Bernd Köppen berichtete im Podcast „kannste glauben“ über den Auswahlprozess des neuen Bischofs, wobei das Bistum Münster aufgrund des Preußenkonkordates von 1929 ein Mitspracherecht bei der Wahl hat, wie vaticannews.va erläutert.
Wahlprozess des neuen Bischofs
Das Domkapitel in Münster kann dem Heiligen Stuhl eine Liste geeigneter Kandidaten vorlegen, aus der der Heilige Stuhl eine Dreierliste erstellt, aus der das Domkapitel den neuen Bischof wählt. Der zukünftige Bischof sollte über 35 Jahre alt, seit mindestens fünf Jahren Priester und idealerweise promoviert sein. Zudem ist Glaubensfestigkeit, ein guter Lebenswandel und Klugheit erforderlich, sowie die Fähigkeit, das Evangelium zu verkünden.
Bei der Auswahl sind 16 Delegierte des Diözesanrates in die Beratung einbezogen, haben jedoch kein Stimmrecht. Auch Bischöfe aus anderen Bistümern können Vorschläge unterbreiten. Der Wahlprozess ist komplex und umfasst verschiedene Prüfungen der Eignung der möglichen Kandidaten. Im ersten und zweiten Wahlgang benötigt der neue Bischof die absolute Mehrheit (mindestens neun Stimmen), während im dritten Wahlgang die einfache Mehrheit ausreicht. Sollte der gewählte Kandidat die Wahl annehmen, wird die Landesregierung nach möglichen politischen Bedenken gefragt. Nach Klärung dieser Bedenken wird der Name des neuen Bischofs nach Rom kommuniziert, und die Ernennung erfolgt durch den Papst.
Der gesamte Wahlprozess könnte etwa eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen. In der Zwischenzeit beaufsichtigen Diözesanadministrator Antonius Hamers und sein Stellvertreter Klaus Winterkamp die laufenden Prozesse im Bistum, während Änderungen in der Kathedrale sichtbar sind, da der Bischofsstuhl derzeit leer ist. Dompropst Köppen betont zudem die Bedeutung einer konstruktiven Diskussionsatmosphäre bei der Kandidatenauswahl.