
Die Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes, die vom 4. bis 7. Mai in Chemnitz stattfand, thematisierte die zunehmenden Einschränkungen der Freiheit und Unabhängigkeit von Museen in Deutschland. Unter dem Motto „Museen stärken Demokratie“ versammelten sich rund tausend Teilnehmende, um über aktuelle Herausforderungen und den Einfluss von Politik auf museale Arbeit zu diskutieren. Wiebke Ahrndt, Präsidentin des Museumsbundes, sprach sich in ihrem Beitrag dafür aus, dass der Staat die Autonomie der Museen in Bezug auf ihre Inhalte, die Programmgestaltung und die Kommunikation sicherstellen müsse.
Ein zentrales Anliegen der Tagung war der „Kulturkampf von rechts“, bei dem demokratiefeindliche Übergriffe auf Museen zunehmen. Ahrndt nannte dabei Störungen von Veranstaltungen und das Auftauchen von Personen mit Nazi-Tattoos in Gedenkstätten als alarmierende Beispiele. Die Präsidentin betonte, dass Museen wichtige Akteure in der Demokratiebildung seien und den Respekt vor unterschiedlichen Positionen fördern sollten. Museen veranschaulichen diverse Wertesysteme, schaffen ästhetische Zugänge zu komplexen Inhalten und setzen sich wissenschaftlich mit polarisierenden Themen auseinander. Sie bieten zudem Raum für Diskurse und forderte die Teilnehmenden auf, mutiger zu werden, ohne sich selbst zu zensieren.
Öffentliches Vertrauen in Medien in der Kritik
Parallel zu den Herausforderungen, mit denen Museen konfrontiert sind, zeigt eine aktuelle Studie, dass das Vertrauen der Deutschen in die Unabhängigkeit der Medien stark erschüttert ist. Laut einer Umfrage glauben viele, dass Medien und Politik zusammenarbeiten, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Ein Viertel der Befragten teilt die Vorwürfe der sogenannten „Lügenpresse“, die besonders während der Corona-Krise in den Vordergrund rückten.
Die Studie, die mit 4.191 Nutzern durchgeführt wurde, deckt auf, dass die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von vielen falsch eingeschätzt wird. Nur gut die Hälfte der Befragten ist sich bewusst, dass Bundestagsabgeordnete nicht über die Berichterstattung des Rundfunks entscheiden. Alarmierend ist auch, dass viele Teilnehmer nicht zwischen Werbung und Information unterscheiden können. Besonders niedrig ist die digitale Nachrichtenkompetenz unter Anhängern der AfD, während FDP-Anhänger die besten Ergebnisse erzielten. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Öffentlichkeit in den meisten Kompetenzbereichen überwiegend mittelmäßig bis schlecht abschneidet, was die Herausforderungen in der Mediensituation weiter verstärkt.