
Die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft steht im Fokus eines aktuellen Forschungsprojektes, das von den Universitäten Göttingen und Kassel ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, Landwirte zur Integration von Biodiversität, Ökosystemleistungen und Klimaschutz zu motivieren. Dies geschieht im Rahmen der EU-Agrarpolitik und der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKMs), die durch eine neue Gesetzgebung von 2023 verstärkt werden. Diese betont die Bedeutung kooperativer Umwelt- und Klimaprojekte, wobei jedoch die Teilnahmebereitschaft der Landwirte zurzeit unklar bleibt, wie [HNA.de](https://www.hna.de/lokales/goettingen/goettingen-ort28741/aus-wissenschaftler-sprechen-sich-fuer-mehr-finanzielle-anreize-93691184.html) berichtet.
Im Rahmen des Projekts wurden 512 Landwirte aus den Regionen Northeim-Osterode, Ostfriesland, Lüneburger Heide, Gifhorn-Wolfsburg und Weserbergland befragt. Die Mehrheit zeigt sich offen für kooperative Projekte, äußert jedoch Bedenken hinsichtlich eines höheren Arbeitsaufwands und weniger Flexibilität. Wichtige Faktoren für die Teilnahme sind eine flexible Maßnahmengestaltung, wirtschaftliche Aspekte, ökologische Bedingungen sowie soziale Faktoren, wie etwa die Verbesserung der Beziehungen zu Kollegen.
Empfehlungen zur Steigerung der Teilnahme
Das Projekt hat vier zentrale Handlungsempfehlungen abgeleitet, um die Beteiligung der Landwirte an kooperativen AUKMs zu fördern:
- Angemessene Entschädigung und finanzielle Anreize für Teilnehmende.
- Information über ökologische Vorteile und Fortschritte kooperativer AUKMs.
- Aufbau lokaler Netzwerke zur Verbesserung der Kommunikation.
- Einbindung der Landwirte in den Entscheidungsprozess zur Gestaltung und Umsetzung der Maßnahmen.
Das Forschungsprojekt mit dem Titel „Kooperativ – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern“ wird durch das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert und finanziert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
Parallel dazu zielt das Projekt KOOPERATIV, welches in einem Zeitraum von August 2021 bis August 2023 durchgeführt wird, darauf ab, die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften durch Maßnahmen auf Landschaftsebene zu fördern. Mit einem Finanzvolumen von 681.935 Euro adresiert es das Problem der abnehmenden Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Agrarumweltmaßnahmen werden häufig isoliert umgesetzt, weshalb der Ansatz der gemeinsamen Durchführung zwischen mehreren Betrieben verfolgt wird. Dies soll eine repräsentative Modellregion für kooperative Agrarumweltmaßnahmen in Mitteleuropa schaffen, wie [BFN.de](https://www.bfn.de/projektsteckbriefe/kooperativ-biodiversitaet-auf-der-landschaftsebene-foerdern) berichtet.