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In Deutschland leidet eine erhebliche Anzahl von Menschen an Alzheimer-Demenz, einer Form der Erkrankung, die bislang nicht heilbar ist. In einem aktuellen Forschungsergebnis wurde ein neuartiger Test entwickelt, der das Erkrankungsalter bei Alzheimer-Demenz vorhersagen kann. Dieser Test, bekannt als Florey Dementia Index (FDI), wurde in der renommierten Fachzeitschrift Jama Network veröffentlicht und könnte in der Zukunft eine wichtige Rolle in der Diagnostik von Demenzerkrankungen spielen, wie die Fuldaer Zeitung berichtete.
Die zugrundeliegende Studie analysierte Daten von 3787 Patientinnen und Patienten und zeigt, dass der Test das Auftreten von milden kognitiven Beeinträchtigungen oder Alzheimer-Demenz bis auf 19 Monate beziehungsweise acht Monate genau vorhersagen kann. Zur Vorhersage werden lediglich das Alter der Person sowie der Clinical Dementia Rating Sum of Boxes (CDR-SB-Score), der die Schwere der Demenz unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren bewertet, benötigt. Interessanterweise basiert der FDI auf nicht-invasiven Messungen und könnte somit in klinischen Umgebungen ohne statistische Vorkenntnisse verwendet werden. Allerdings handelt es sich dabei um einen Prototyp, der noch nicht in der praktischen Anwendung eingesetzt werden kann. Voraussetzung dazu ist die Identifikation spezifischer Demenz-Formen, die ohne Biomarker nicht möglich ist.
Validierung des Florey Dementia Index
Wie Patient Care Online berichtet, zeigt der Florey Dementia Index (FDI) eine mittlere absolute Fehlerquote von 2,78 Jahren für milde kognitive Beeinträchtigungen (MCI) und 1,48 Jahre für Alzheimer-Demenz (AD). In einer simulierten Studie mit 93 Teilnehmern betrugen die Fehlerquoten sogar 1,57 Jahre für MCI und 0,70 Jahre für AD. Die Entwicklung und Validierung des FDI basierte auf Daten von Teilnehmern der Australian Imaging, Biomarker, and Lifestyle (AIBL) Studie sowie der Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative (ADNI). Alle Teilnehmer waren 60 Jahre oder älter und hatten mindestens zwei CDR-SB-Werte. Personen mit MCI oder Demenz aus nicht-Alzheimer-Ursachen wurden in dieser Analyse ausgeschlossen.